thumb

Für die Berliner Fritzbox-Herstellerin AVM stellt die Schweiz nach dem Heimmarkt Deutschland einer der bedeutendsten Märkte in Europa dar. Mit neuen Produkten und Aktivitäten soll die Präsenz hierzulande weiter gestärkt werden.

Die Berliner AVM gehört zu denjenigen Unternehmen, bei denen der Produkte-Brand bekannter ist als der Firmenname. Die Fritzbox kennt ein jeder, der sich mit der Computerei befasst, das Logo „AVM“, das für „Audiovisuelles Marketing“ steht, hingegen ist nur einem geringen Kreis geläufig. Wobei diese Konstellation sicher besser ist, als umgekehrt. Immerhin stellt die Fritzbox als praktikable Routerlösung seit bald zehn Jahren die Cash Cow des Unternehmens dar und ist aus dem Soho- und Heimmarkt kaum mehr wegzudenken. Nach dem Heimmarkt Deutschland ist die Schweiz ein sehr bedeutender Markt für AVM dar. In Deutschland deckt AVM weit über die Hälfte des DSL-Endgerätemarktes ab, in der Schweiz wächst die Marktdurchdringung stetig.

Noch Potenzial vorhanden

Eigentlich ist Henning Kroll, international tätiger „Project Manager“ von AVM, mit der Schweiz ganz zufrieden, dennoch werde AVM die Schweizer Präsenz weiter steigern, um das gesamte Potenzial hierzulande ausschöpfen zu können. So soll etwa die Zusammenarbeit mit Providern, Distributoren und dem Fachhandel gepusht werden. Durch Roadshows, wie sie im Frühling schon in Luzern, Bern und Zürich abgehalten wurden und durch verstärkte Präsenz auf Messen und Händler-Events soll der Vertrieb ebenfalls forciert werden, so Kroll. Kürzlich wurde zudem in das Team von Country Manager Gerald Meiser ein neuer Sales Manager Retail für die Schweiz unter Vertrag genommen, des weiteren sollen die Retail-Schulungen ausgebaut werden.

Flaggschiff Fritzbox 3390

AVM designt und entwickelt seine Produkte an seinem Hauptsitz in Berlin, assembliert werden die Netzdirigenten beim Ravensburger Mensch-Maschine-Kommunikationsspezialisten Rafi. Aktuelles FRITZ!Box-Modell aus dem Hause AVM ist derzeit die Fritzbox 3390. Damit verfügen die Berliner über einen WLAN-N-Router mit zwei 450-MBit/s-Datenströmen. So lassen sich im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Bereich zwei schnelle WLAN-Netzwerke gleichzeitig betreiben.

Die Fritzbox 3390 ist den Angaben von Kroll zufolge für Multimedia-Enthusiasten gedacht, die beispielsweise mehrere HD-Streams gleichzeitig laufen lassen wollen. Durch zwei voneinander unabhängige n-WLAN-Netze mit je 450 Mbit/s im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Bereich können gleichzeitig mehrere grosse Dateien übertragen werden, ohne dass sich die Verbindungen die Bandbreite teilen müssen. Zusätzlich lassen sich bis zu vier Geräte über klassische Gigabit-LAN-Ports anschliessen. Darüber hinaus stehen zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung, die dank integrierter NAS Funktion und Printserver beispielsweise eine externe Festplatte oder einen Drucker vernetzten können. IPv6 wird ebenso unterstützt wie die sonstigen üblichen Ausstattungsmerkmale eines WLAN-Routers (ADSL-/VDSL-Modem, Gastzugang, WPS, usw.).

Smarte Netzzentrale

Die Fritzbox 3390 ist im Schweizer Handel derzeit für 198 CHF erhältlich. Sie ist bereits mit dem neuen Betriebssystem Fritz-OS 5.51 ausgestattet. Dieses Operating System Upgrade sorgt unter anderem dafür, dass die Fritzbox neu auch als smarte Zentrale für Daheim und Sohos (Small Office, Home Office) KMUs eingesetzt werden kann. In der neuen Version ist wunschweise nur noch eine einzige persönliche Anmeldung für die drei Dienste MyFritz!, Fritz!NAS und Fritz.box vonnöten. Und mit der neuen MyFritz!App ist das Heimnetz auch von unterwegs steuerbar. Ebenfalls neu ist die für Mobilgeräte optimierte Oberfläche von Fritz!NAS. Inhalte lassen sich auch einfach per Link mit Freunden teilen. Fritz!OS 5.51 steht für Fitzbox 7390, Fritzbox 7360 und die Fritzbox 3370 kostenlos zum Download bereit, weitere. Das Upgrade ist mit nur zwei Klicks auf der Fritzbox-Oberfläche installiert.

Zusammen mit der kommenden intelligenten Steckdose Fritz-Dect 200 lassen sich elektrische Geräte komfortabel schalten – sei es per PC, Tablet oder mit dem Fritzfon. In Kombination mit der neuen Myfritz!App wird auch die Bedienung per Smartphone entsprechend einfach. Fritz-Dect 200 übernimmt mit der Astrofunktion das Schalten zu Sonnenauf- und -untergang. Zusätzlich lassen sich Schaltbefehle auch mit dem Google-Kalender umsetzen. Fritz-Dect 200 misst zudem Energieverbrauch und -kosten angeschlossener Geräte auch über längere Zeiträume und sendet diese Infos auf Wunsch per E-Mail zu.

Kroll ortet im Smart-Home-Bereich gute Möglichkeiten für die Schweiz. Es werde über eine eigene Schweiz-Variante der intelligenten Dect-Steckdose nachgedacht. Durch die Partnerschaft mit Sunrise und anderen verfüge man bereits über eine installierte Dect-Basis von weit mehr als 100.000 Anschlüssen. Smart Home à la AVM soll denn auch via Sunrise und den Fachhandel an die Leute gebracht werden.

LTE- und Kabelboxen

In wenigen Wochen soll auch eine eigens für Schweizer Verhältnisse gepackte Fritzbox LTE verfügbar werden. Solche LTE-Boxen nutzen für die Internetanbindung von Heim- und Soho-Netzwerken den LTE-Funkstandard und machen solcherart High-Speed-Internet überall dort möglich, wo kein Festnetzanschluss zur Verfügung steht. Komplett mit schnellem WLAN N bis 300 MBit/s, Gigabit-Ethernet, USB-Anschluss, Telefonanlage inklusive Dect-Basis sowie Anrufbeantworter und Mediaserver werden alle Kommunikationswünsche erfüllt, betont Projektleiter Kroll. Durch solche Geräte könnten auch Festnetzanschlüsse überflüssig werden, da diese das Telefonieren über LTE (Voice over LTE) unterstützen.

Wie Henning Kroll weiter wissen lässt, darf man in der Schweiz schon sehr bald auch mit Kabelboxen aus dem Hause AVM rechnen. Der in der Pipeline stehende Vertrieb der Box 6490 Cable soll über Netzbetreiber abgewickelt werden. Interessant an dem Gerät ist neben der Kanalbündelung von 24x8 eine integrierte Technologie, mit der Nutzer unverschlüsselte Programme direkt auf Tablets und andere Geräte streamen können.

10363-1036352bild1krollhenningavm20130710low.jpg
Henning Kroll, international tätiger \"Project Manager\" bei AVM
10363-1036352bild2avmfritzbox3390low.jpg
AVM-Flaggschiff Fritzbox 3390