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Branchengerüchten zufolge will Samsung seine TV-Produktlinien um OLED-Entwicklungen erweitern. Zudem sollen bis zu 6,6 Billionen südkoreanische Won ( 5,9 Mrd. US-Dollar) in LCD-Display-Produkte investiert werden, berichtet das taiwanesische Branchenportal Digitimes.

"Die Vorteile von OLED-Produkten sind besserer Kontrast, keine Blickwinkelabhängigkeit, dünne Einbaumasse, keine Hintergrundbeleuchtung und unter Umständen eine günstigere Alternative für die Produktion in naher Zukunft", erklärt Michael Wöginger, Vorstand der deutschen Actron, einem Vertriebshandel für Display-Lösungen und Elektronikbauteile.

Vergangenes Jahr hat Samsung die Sony-Anteile des Joint Ventures S-LCD um 940 Mio. US-Dollar übernommen. Doch die Sparte schwächelt und Samsung hält mehrere Zukunftsszenarien für möglich. Die Verschmelzung der LCD- mit der gewinnbringenden OLED-Sparte ist ebenso denkbar, wie eine Verringerung der LCD-Fertigung. Die finale Entscheidung wird erst noch getroffen. Experten rechnen damit, dass das Unternehmen die LCD-Fertigung auslagern wird, um sich verstärkt auf den OLED-Bereich zu konzentrieren. "Bereits im Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas hatte Samsung sein erstes OLED-Produkt präsentiert. Der vorgestellte 55 Zoll grosse Super OLED-TV wird auch dieses Jahr in die Läden kommen", meint ein Unternehmenssprecher.

OLED derzeit noch zu teuer

Auch Konkurrent LG plant eigene OLED-TV-Produkte Ende des Jahres vorzustellen. Es wird davon ausgegangen, dass LG die weiße OLED-Display-Technologie übernehmen wird. AU Optronics (AUO), einer der grössten Hersteller für LCD-Flachbildschirme, will lediglich eine geringe Menge an OLED-TV-Produkten produzieren. Mittlere und kleinere Geräte wie Smartphones und Tablets stehen hier im Fokus.

AUO hat Ende 2011 einen 32-Zoll-OLED-TV präsentiert. Das Problem laut dem Unternehmen ist allerdings, dass die Preise noch recht hoch sind. Solange das der Fall ist, sei das Produkt uninteressant für den Konsumenten, heißt es. TV-Marken aus Taiwan sind sich aber einig, dass preisgünstige Modelle dieses Jahr folgen werden.