Wissenschaftler der Kyungpook National University und der Dong-A University haben hochsensible Roboter-Greifer nach dem Vorbild des Geckos entwickelt. Die Füsse packen sanft zu und lassen Gegenstände wieder los, ohne Schaden anzurichten. Die Experten machen sich hierbei vor allem die Van-der-Waals-Kräfte zunutze, die zur vorübergehenden Verbindung mit dem Untergrund führen.
Begonnen haben die Experten mit einem Trockenkleber, der die Haftung der Gecko-Füsse nachahmt. Der funktioniert prächtig, lässt sich jedoch nur schwer lösen, wie es sich für Klebstoff gehört. Zur Nutzung als Robotergreifer musste sich diese Anziehungskraft natürlich wieder aufheben lassen. Dazu integrierten die Forscher die Nachbildung der riesigen Menge an Härchen, Setae genannt, in einen weichen Silikongreifer, den sie ans Ende eines Roboterarms montierten. Dieser war in der Lage, eine dünne Glasscheibe zu erfassen und zu einem anderen Ort zu tragen. Als es an der Zeit war, die Scheibe loszulassen, wurde der Greifer gleichzeitig angehoben und gekippt.
Diese Kombination von Bewegungen ermöglichte das Lösen vom Glas mit einer zehnfach geringeren Kraft, die sonst erforderlich wäre. Dadurch entstand kein Schaden. Genau diese Bewegung haben die Wissenschaftler in Südkorea ebenfalls den Geckos abgeschaut. Diese winkeln ihre Füsse einfach an, um den Kraftschluss mit dem Untergrund zu lösen. "Wir gehen davon aus, dass unser Forschungsergebnis grosses Interesse in der Industrie wecken wird, da viele Unternehmen sehr daran interessiert sind, empfindliche Bauteile mit Robotern zu manipulieren", sagt Kyungpook-Forscher Sung Ho Lee.