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R&M hat mit elf zufällig ausgewählten MTP OM4 Trunkkabeln, die zusammen eine Kabelstrecke von 675 Metern bildeten, einen Linktest durchgeführt. Die Testserie war laut Mitteilung des Wetziker Unternehmens angesetzt worden, um die überragenden Leistungen der Faser, der LWL-Stecker-Konfektion und der internen Prüfungsmethoden nachzuweisen. Ziel sei es gewesen, eine Bitfehlerrate (BER) von besser als 10 hoch minus 12 über eine Zeitspanne von mehr als 13 Stunden zu erreichen.

Dieses Ziel sei deutlich übertroffen worden, lässt R&M wissen. Sämtliche Messungen seien in den R&M Labors in Wetzikon im Zürcher Oberland durchgeführt worden.

Die MTP-Trunkkabel in verschiedenen Längen von 5 bis 160 Metern seien zufällig ab Lager bezogen worden, heisst es. Die zur Prüfung erforderlichen Adapter und Stecker seien vorsichtig gereinigt und so ausgelegt worden, dass sie einen 675 Meter langen Link mit 10 MTP Adaptern bildeten. Für die Übertragung der Ethernet-Pakete bei einer Wellenlänge von 850 nm wurden den R&M-Angaben zufolge handelsübliche 100GBase-SR10 CFP Voll-Duplex-Transceiver-Module eingesetzt. Für die Simulation des Durchsatzes wurden Framegrössen von 64-, 128-, 256-, 1024-, 1280-, 1518- und 9000 Bytes definiert, um so den theoretischen Durchsatz mit dem tatsächlichen Datendurchsatz vergleichen zu können. Nach 13 Stunden, 23 Minuten und 38 Sekunden war die Prüfung abgeschlossen. Fazit: Zero Bit Errors - kein einziges Paket musste mehrfach übertragen werden, lässt die Wetziker Firma verlauten.

R&M weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Parallel-Optik hat in den letzten Jahren in Rechenzentrums-Infrastrukturen Fuss gefasst habe. Der Einsatz dieser Technologie konfrontiere Netzwerkverantwortliche, RZ-Planer und Data Center Manager mit neuen Herausforderungen. Insbesondere Linklängen seien mit allergrösster Vorsicht und Voraussicht zu planen. Es lohne sich, die Zusammenarbeit mit Partnern, welche sich mit Dämpfungsbudgets, Übertragungsprotokollen und deren Restrisiko im Detail auskennen, zu planen.

Hintergrundinformation
Die IEEE Norm sieht im Bereich High-Speed Ethernet unterschiedliche Möglichkeiten vor. Der IEEE 802.3ba Standard definiert dabei je nach erforderlichen Übertragungsdistanzen und Bandbreiten unterschiedliche Übertragungsmethoden. Für vergleichsweise kurze Übertragungsstrecken wie sie in Rechenzentren und in lokalen Netzen zum Einsatz kommen, ist die 100GBase-SR10 (Short Reach) Norm massgebend. Sie spezifiziert die Übertragung von 100Gbit/s über Multimodefasern unter Verwendung kostengünstiger 850nm Laser. Zehn Multimodefasern übertragen dabei parallel Daten bei einer Modulations-Geschwindigkeit von 10Gbit/s pro Faser. Aufgrund des limitierten IL-Budgets mit OM4 Fasern sieht die Norm eine maximale Länge von nur 150m vor.