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Der Content-Dienstleister Pando Networks hat kürzlich den Global Download Report veröffentlicht. Dieser ermittelt die durchschnittlich verfügbare Bandbreite in verschiedenen Ländern, Städten und den Netzen von Internet-Service-Providern. Das Ergebnis: Durchschnittlich am meisten Datendurchsatz steht Usern in Südkorea zur Verfügung, am langsamsten ist der Netzzugang in Zentralafrika.

17,62 Mbps oder über 2.200 Kilobytes in der Sekunde: Internetnutzer im fernen Südkorea laden Dateien fast vier mal schneller aus dem Web als etwa Deutsche. Auf Rang zwei folgt etwas überraschend Rumänien. Dort sind es pro User durchschnittlich 15,27 Mbps. Es folgen Bulgarien, Litauen und Lettland. Japan beschliesst jene sechs Topnationen, deren Onliner mehr als zehn Mbps an Bandbreite zur Verfügung steht.

Genannte Staaten vom Balkan, aus dem Baltikum und Ostasien lassen damit Nationen wie Deutschland, England oder die USA hinter sich. Mit 5,18 Mbps bewegt sich der deutsche Websurfer durch die Datenwellen, 4,93 Mbps beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit für amerikanische Verkehrsteilnehmer auf der Informations-Autobahn.

Südkorea führt das Ranking auch im Städte- und Providersplitting an. Kunden der Dacom Corporation rasen mit 41,21 Mbps quasi uneinholbar an die Pole Position. Umgerechnet bedeutet das bei einem Download einen sekündlichen Transfer von über fünf Megabyte an Daten. Der Inhalt einer DVD lässt sich in diesem Tempo in weniger als einer Viertelstunde auf die Festplatte transferieren.

Die globale Downloadkarte bringt einen deutlichen Graben zwischen Norden und Süden zum Vorschein. Die Zahl der Internetnutzer im Kongo - dem Land mit dem durchschnittlich langsamsten Webzugriff - ist im Vergleich zu westlichen Industriestaaten wahrscheinlich nicht besonders hoch. Doch selbst für die wenigen Privilegierten muss das Surfen durchs World Wide Web bisweilen zu einer Tortur verkommen. Der Datendurchsatz liegt hier im Schnitt bei 13 Kilobyte pro Sekunde und entspricht damit frühem ISDN-Niveau. Für den Vergleich: Wer aus dem afrikanischen Land ein DVD-Abbild downloadet, ist frühestens in vier Tagen damit fertig - sofern die Verbindung hält.

Auch das Land, das weltweit die meisten Internetnutzer stellt, hat längst noch nicht mit dem Westen gleichgezogen. Die chinesische IT-Infrastruktur lässt im Schnitt einen Ladespeed von 1,96 Mbps zu. Angesichts der Unterschiede ist der globale Mittelwert also mit Vorsicht zu geniessen. Erdenbürger mit Internetzugang erfreuen sich an einer Bandbreite von 4.64 Megabit pro Sekunde.

Informationen zum Report:
Pando analysierte im Zeitraum von 1. Januar bis Ende Juni 2011 27 Mio. Downloads von 20 Mio. PCs aus 224 Ländern. Die erfasste Gesamtdatenmenge beträgt 35 Petabyte. Für weiterführende Informationen steht unter http://chartsbin.com/view/2484 eine interaktive Weltkarte zur Verfügung.
Der Report als PDF: http://dl.dropbox.com/u/33013/pandoglobalstudy.pdf

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Datenautobahn (Bild: Fotolia)