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Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per il Rilevamento Elettromagnetico dell' Ambiente hat ein innovatives Radarverfahren entwickelt, über das dreidimensionale Informationen aus den oberen Bodenschichten gewonnen werden können. Konkret handelt es sich dabei um ein Multifrequenzsystem. Das Radar arbeitet mit Frequenzen in den Bereichen von 150, 450 und 900 Megahertz.

Das Radarsystem ist mit einem Sounder-Sensor und zwei Imager-Sensoren bestückt. "Die Radarwellen können selbst dichte Vegetation und unter der Erdoberfläche liegende Schichten durchdringen", erklärt Projektleiter Gianfranco Fornaro. Deshalb eigne sich die Methodik auch zur Erforschung komplexer Ökosysteme und der Untersuchung der Eisschichten von Gletschern oder Polarkappen. Die Technik kann auch zur Bestandsermittlung von Wäldern, Kulturflächen und Bodenfeuchtigkeit eingesetzt werden. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Aufspürung unterirdischer Bauten und Anlagen. Diese Eigenschaft lässt sich vor allem für militärische Zwecke und archäologische Untersuchungen nutzen.

Das im Eigentum der italienischen Weltraumbehörde stehende System ist in Zusammenarbeit mit dem Polytechnikum von Mailand und der Universität Trento entwickelt worden. Für die Konstruktion der Hardware verantwortlich war das Consorzio di Ricerca Sistem di Telerilevamento Avanzato, während die zur Erprobung des Anwenderspektrums erforderlichen Flüge von der italienischen Luftwaffe durchgeführt wurden.