Sehr zum Ärger der Plattenfirmen hat Moorhuhn-Erfinder Frank Ziemlinski den deutschen Musikdienst "Zeezee" gestartet. Downloads sind für die Anwender hier zwar nicht gratis, vergleichsweise jedoch relativ kostengünstig.

Die Musikindustrie sieht von den Erlösen des Anbieters allerdings nichts. Trotzdem scheinen ihr die Hände gebunden. So durchforstet Zeezees Suchroboter bei einer Anfrage Web-Radiostationen weltweit nach dem gewünschten Titel. Bei einem Airplay zeichnet er den Song auf und stellt die "privilegierte Privatkopie" dem Anwender in einem eigenen Download-Bereich zur Verfügung.

Nach einer sechsmonatigen Testphase mit kostenlosem Speicherplatz für 50 Songs bietet Zeezee zwei Flatrates gegen 4,49 bzw. 6,99 Euro pro Monat. Nicht für die Musik, sondern für den Dienst zahlen die Nutzer dabei, versuchen die Betreiber zu betonen. Ein Song kommt im Schnitt auf 0,05 Cent, schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. "Die Tarife der einzelnen Accountmodelle sind abhängig vom redaktionellen Aufwand, der Organisation, der technischen Durchführung der Musiksuche und der Vermittlung", heisst es von Zeezee. Die freie Suche nach Titeln, Alben oder Künstlern steht beispielsweise nur bei der teuersten Variante zur Verfügung.

Mit klassischen kostenpflichtigen Musikdownloads erzielt die Branche weiter wachsende Umsätze. Laut Media Control machen sie mittlerweile 15 Prozent des gesamten Musikmarkts aus. Die Zuwachsrate liegt dabei insgesamt bei über 25 Prozent. Einzeltracks bescherten den Anbietern mit plus 32,3 Prozent noch stärker wachsende Erlöse als Alben mit plus 22,1 Prozent. Nach Angaben der GfK ist die Anzahl der Download-Käufer im Jahr 2010 auf 6,7 Mio. gestiegen, was einer Zunahme von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Personen, die Download-Plattformen nutzen, hat sich damit in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.