Der Handlungsdruck zur Besteuerung von Gewinnen aus digitalen Geschäft ist enorm hoch, sagt der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria. "Wir können nicht länger hinnehmen, dass Apple und andere Milliarden-Konzerne kaum Steuern bezahlen, während kleine und mittlere Unternehmen 25 Prozent und mehr Steuern zahlen müssen," konstatierte er gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Gurria will nun beim G20-Gipfel im Juni im japanischen Osaka einen Zwischenbericht vorlegen, in dem die verschiedenen Instrumente der Besteuerung beschrieben werden sollen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr einen Durchbruch für eine weltweite Digitalsteuer haben werden," so der OECD-Generalsekretär. Es gehe dabei nicht allein um Google oder Facebook, sondern auch um Plattformen etwa für Essenslieferungen, die Bestellungen nur noch digital entgegennähmen. "Ich bin der Meinung, dass die Steuer da erhoben werden muss, wo die Profite gemacht werden," betont Gurria. Er sei daher sehr für die Idee für eine Mindestbesteuerung von Profiten aus digitalen Geschäften, um Steuerflucht zu verhindern.