Logo: Niantic Lab

Die Macher des Augmented-Reality-Smartphone-Spiels "Pokémon Go" starten ein eigenes soziales Netzwerk für die Nutzer ihrer Apps. Bei "Campfire" (Lagerfeuer) können sich Spieler unter anderem ihre Position auf der Karte anzeigen und sich für Events verabreden, kündigte die Entwicklerfirma Niantic mit Sitz im kalifornischen San Francisco an.

Während der Dienst zunächst für die bei Niantic entwickelten Spiele zur Verfügung steht, sollen später auch Entwickler profitieren, die ihre Apps auf Niantics Technologie-Plattform aufsetzen. Den Anfang wird "Ingress" machen, jenes AR-Game, mit dem Niantic einst bekannt wurde. Niantic-Chef John Hanke sieht die Technologie als Gegenentwurf zum Konzept einer virtuellen "Metaverse"-Welt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er hofft stark auf AR-Brillen, bei denen digitale Inhalte direkt ins Blickfeld der Nutzer eingeblendet werden.

Die hauseigene AR-Technologie baut Niantic mit der Fähigkeit aus, die Position eines Nutzers an einem Ort bis auf den Zentimeter genau zu bestimmen. Möglich wird das durch Scans der Umgebungen und 3D-Modelle, so dass die Kamera erkennen kann, wo sich das Smartphone gerade befindet. Mit der Technik sollen eingeblendete digitale Objekte präziser an die Umgebung angepasst werden und mit ihr interagieren. Auch können virtuelle Objekte in den Apps für mehrere Nutzer an exakt demselben Ort angezeigt werden.

Die Funktion ist zunächst an Orten in San Francisco, Los Angeles, New York, Seattle, London und Tokio verfügbar und soll bis Jahresende auf mehr als 100 Städte weltweit ausgeweitet werden.