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Die Beschichtung von Zugfenstern reflektiert nicht nur Wärme- bzw. Sonnenstrahlung, sondern auch alle anderen elektromagnetischen Wellen. Dies führt immer wieder zu Behinderungen beim Handy-Empfang. Siemens-Forscher haben nun Scheiben entwickelt, die für einen weiten Frequenzbereich durchlässig sind und damit den Empfang verbessern.

Bisherige Lösungen hatten den Nachteil, dass die Zugfenster nur in einem schmalen Frequenzbereich gut durchlässig waren. Forschern von Siemens Corporate Technology in Wien haben die Zugscheiben nun mit einer elektrisch leitenden, transparenten Schicht aus Metallen oder Metalloxiden versehen und entlang von Linien in einer speziellen Struktur mittels Laser diese Beschichtung wieder verdampft. "Dadurch können Funksignale in bestimmten Frequenzbereichen ungehindert passieren, während Funksignale mit anderer Frequenz gedämpft werden", lässt Lukas W. Mayer von Siemens wissen.

Der Empfangspegel für mobile Endgeräte im Zug habe sich damit massiv verbessert, heisst es. In Hochgeschwindigkeitszügen sei eine 50-fach stärkere Signalleistung in Mobilfunkbändern gemessen worden. Die geringe Durchgangsdämpfung der Scheiben erstreckt sich laut Siemens über einen weiten Frequenzbereich von 700 Megahertz bis 3.5 Gigahertz und ist damit auch für künftige Mobilitätsstandards geeignet. Ihren ersten Einsatz im regulären Fahrgastbetrieb haben sollen die neuen Zugfenster ab Ende 2018 in den Zügen des Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Deutschland haben.