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Nach dem Tod des Apple-Mitbegründers Steve Jobs in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag steht dem Unternehmen eine ungewisse Zukunft bevor. "Apple wird sich sicherlich in Zukunft schwer tun, denn Jobs wurde zu sehr vergöttert", so Unternehmensberater Bernd Höhne. Die Öffentlichkeit werde der Firma weniger zutrauen.

Der seit langem an Krebs leidende Ausnahmeunternehmer hatte erst Ende August den Chefposten des Konzerns endgültig zurückgelegt. "Apple hat einen Visionär und ein kreatives Genie und die Welt einen fantastischen Menschen verloren", teilt das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Cupertino mit.

"Die Weltöffentlichkeit hat ihn als Galionsfigur gesehen", sagt Höhne. Nach dem Tod fragen sich viele, ob Apple ohne den Visionär Jobs langfristig seine Rolle als Innovationsmotor der Technologiebranche behalten kann. "Ich bin kein Prophet, aber ich glaube, dass Steve Jobs nicht ganz alleine im Konzern gewerkt hat. Apple verfügt über viele kreative Köpfe", unterstreicht der Berater.

Jobs hat das Unternehmen geprägt, er war regelrecht das Gesicht von Apple. Ob sein Nachfolger Tim Cook, der per Ende August zum CEO ernannt wurde und bereits über 13 Jahre für das Unternehmen tätig ist, die Rolle von Jobs als Visionär übernehmen kann, bleibt mehr als fraglich. "Definitiv nicht. Er hat schon bei der Präsentation des neuen iPhones nicht verstanden, die Vorzüge des Nachfolgegerätes darzustellen", betont Höhne. "Das iPhone 4S wurde leider von der Öffentlichkeit und der Presse zerrissen, obwohl das Gerät eine konsequente Verbesserung des Vorgängermodells und mit der Sprachsteuerung eine echte Innovation ist", ergänzt der Experte.

Wertvollstes Unternehmen

Erst Ende September wurde Apple mit einem Börsenwert von etwa 382 Mrd. Dollar (287 Mrd. Euro) als wertvollstes Unternehmen der Welt gekrönt. Der Aktienkurs der seit 1980 börsennotierten Gesellschaft befindet sich mit einigen Rückschlägen stets im Aufwärtstrend. Ende Oktober 2001 notierte das Papier bei zehn Dollar, heute beträgt der Aktienkurs mehr als 370 Dollar.

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Steve Jobs (Bild: Apple)