MilliMobile: Revolution für das Internet der Dinge (Foto: Mark Stone, uw.edu)

Der Miniroboter "Millimobile" von Forschern der University of Washington (UW) bewegt sich, obwohl er keine Energiequelle an Bord hat. Diese bezieht er von ausserhalb. Er ist mit einer Solarzelle ausgestattet, die jegliche Art von Umgebungslicht in Strom umwandelt. Im Dunkeln kann er ebenfalls umherrollen, wenn er Radiowellen ausgesetzt ist, die er ebenfalls in elektrische Antriebsenergie umwandelt.

Die kleine Maschine kann sich auf allen glatten Böden bewegen, allerdings ganz gemächlich. Pro Stunde schafft sie höchstens zehn Meter, was aber für viele Einsatzmöglichkeiten ausreicht, meinen die Forscher, zumal sie daran denken, ihn in grossen Stückzahlen als Schwarm einzusetzen.

Der Roboter ist etwa so gross wie ein US-Penny-Stück, bewegt sich auf Rädern und wiegt so viel wie eine Rosine. Er ist ein Kraftprotz, denn er kann das Dreifache seines Eigengewichts an Nutzlast - wie Kameras oder Sensoren etwa zur Feuchtigkeitsbestimmung - schleppen. Millimobile könnte das Internet der Dinge (IoT) revolutionieren, meinen die Entwickler.

"IoT-Sensoren sind normalerweise an bestimmten Orten befestigt. Unser Roboter kann dagegen Daten an mehreren Punkten erfassen und so eine detailliertere Ansicht seiner Umgebung erstellen, etwa in einer Fabrik, in der er elektromagnetische Störungen aufspürt, die Maschinen lahmlegen", sagt UW-Forscher Zachary Englhardt. Die Daten übermittelt er per Bluetooth über eine Entfernung von bis zu 200 Metern.

"Wir haben uns vom 'Intermittent Computing' inspirieren lassen, bei dem komplexe Programme in kleine Schritte aufgeteilt werden, sodass ein kleiner Computer mit sehr begrenzter Leistung Grosses leisten kann, sobald Energie verfügbar ist. Mit Millimobile haben wir dieses Konzept auf die Bewegung übertragen. Wir haben Grösse und Gewicht des Roboters minimiert, sodass er nur wenig Energie für seine Bewegung benötigt. Und ähnlich wie ein Tier, das Schritte macht, nutzt unser Roboter kleine Energieschübe, um sich ein wenig zu bewegen und dann wieder eine Pause einzulegen", so UW-Kollege Kyle Johnson.