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Mehr als 200 Personen sind am Samstag in Lausanne gegen das Acta-Abkommen auf die Strasse gegangen. Die vorwiegend jugendlichen und teilweise maskierten Aktivisten demonstrierten gegen Zensur und die fehlende demokratische Debatte über das internationale Abkommen.

Sie forderten, dass das Internet auch in Zukunft so frei bleibt wie heute. Acta (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) bedeute die "totale Überwachung aller unserer Online-Aktivitäten", hiess es auf einem Traktat der Organisatoren. In ganz Europa wird seit Wochen gegen das Abkommen gegen Internetpiraterie demonstriert. Nur ein Teil der EU-Staaten hat dieses bisher unterzeichnet, und auch in der Schweiz wächst die Skepsis. Widerstand kommt vor allem aus Wirtschaftskreisen. Sie befürchten zunehmenden Druck aus den USA und Auflagen für Internet-Provider.

Der Bundesrat hat das Abkommen noch nicht unterzeichnet. In der EU läuft derzeit eine juristische Überprüfung durch den Europäischen Gerichtshof. Das Antipiraterie-Abkommen sieht unter anderem vor, dass Internet-Anbieter für Urheberrechtsverletzungen von Kunden haftbar gemacht werden können. Kritiker sehen darin eine Pflicht für die Provider, Inhalte zu zensurieren.