Lässt kein gutes Haar an den sozialen Medien: Luns Torvalds (Foto: KRD/CCO)

Der 1969 in Helsinki geborene Erfinder des Open-Source-Betriebssystems Linux und Entwickler des Versionsverwaltungssystems Git, Linus Torvalds, zieht in einem Interview mit dem Linux-Journal gewaltig gegen soziale Netzwerke herunter. Er verabscheue Twitter, Facebook und Instagram, die Plattformen seien eine Seuche und förderten schlechtes Benehmen, so Torvalds.

Gemäss dem zu den weltweit einflussreichsten Programmierern zählenden Torvalds liegt das Problem vor allem darin, dass man im Internet die feinen Unterschiede in der Kommunikation, etwa zwischen Humor und Sarkasmus, schlechter unterscheiden könne. Es geschehe aber auch leicht, dass man selbst die Reaktion des Empfängers übersehe, urteilte Torvalds. In einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht würde das nicht so schnell passieren.

Jedenfalls sei das ganze Modell des Teilens und Likens reinster "Müll". Es gebe keine Bemühungen und keine Qualitätskontrolle, es werde mit niedrigsten gemeinsamen Nennern und Clickbait gearbeitet, sowie mit Dingen, die eine emotionale Reaktion hervorrufen sollen, die oft moralische Empörung auslöse. Komme dann noch die Anonymität hinzu, werde es widerlich, so die finnisch-amerikanische Koryphäe.

Die Wahrung der Anonymität sei zwar für Whistleblower wichtig, aber wer verrückte Dinge auf einer Social-Media-Plattform teile, der sollte schon sichtbar sein, meint der in diesem Jahr seinen 50er feiernde Torvalds. Und Anonymität habe nichts mit der Wahrung der Privatsphäre zu tun. Torvalds selbst ist laut eigenen Angaben nicht in den sozialen Medien aktiv. Er habe eine Zeitlang Google Plus ausprobiert, das habe aber nirgendwohin geführt. Stattdessen empfiehlt Torvalds die Nutzung von E-Mails.