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Künstliche Neuronennetze können mithilfe sogenannter Deep-Learning-Algorithmen lesen. Dabei werden die Buchstaben in gleicher Weise wie beim Lesen durch einen Menschen erkannt, wie Forscher des Dipartimento di Psicologia Generale an der Università di Padova herausgefunden haben. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Experten des Nationalen Forschungsrats CNR durchgeführt. Details sind in der Fachzeitschrift "Nature Human Behavier" veröffentlicht.

"Wir haben dem Kunstgedächtnis mehrere Tausend Landschaftsfotos vorgelegt, damit es deren einfachste Merkmale erkennen und interpretieren kann", erklärt Projektleiter Marco Zorzi. Dabei habe sich herausgestellt, dass die in der untersten Schicht gelegenen Neuronen bei der Beobachtung von Buchstaben unterschiedlicher Grösse und Schriftarten komplexe visuelle Wahrnehmungen entwickeln, die zusammen mit den in den vorangehenden Schichten gespeicherten Informationen bis hin zu einer abstrakten Erkennung gehen.

"Die Studie zeigt, dass diese Form des Lernens den menschlichen Lernmechanismen noch mehr als den neuesten Technologien des Deep Learning ähnelt", sagt der Wissenschaftler. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse öffnen laut Zorzi neue Wege bei der Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Gleichzeitig könne sie zum besseren Verständnis der beim Lesen beteiligten visuellen Vorgänge und bei der Erforschung von Legasthenie beitragen.
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