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Die Kantone Zürich und St.Gallen verkaufen die Abraxas Informatik nun doch nicht. Diesen Entscheid haben der Regierungsrat des Kantons Zürich und die Regierung des Kantons St.Gallen gefällt, wie sie in einer gemeinsam Aussendung verlauten lassen. Der Verkaufsprozess für die beiden 50-Prozent-Aktienpakete habe zwar ein grosses Interesse am Unternehmen ausgelöst, keiner der Interessenten habe aber die Bedingungen der Kantone im verlangten Umfang erfüllt.

Die Abraxas ist in den Jahren 1999 und 2000 aus den damals aufgelösten Ämtern für Informatik der beiden Kantone hervorgegangen. Sie ist mit Informatik-Dienstleistungen nicht nur für seine Eigentümer-Kantone St.Gallen und Zürich, sondern auch auf dem freien Markt tätig. Das Unternehmen zählt inzwischen rund 400 Mitarbeitende und hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von rund 6,2 Millionen Franken ausgewiesen.

Seit mehreren Jahren hat die Abraxas für den Kanton Zürich aber keine bevorzugte Rolle als Lieferantin von Informatik-Dienstleistungen mehr. Diese beschafft er sich im Rahmen von offenen Ausschreibungen auf dem freien Markt, wobei sich auch die Abraxas jeweils bewerben kann. Die mit fünf Millionen Franken im Verwaltungsvermögen eingestellte 50-Prozent-Beteiligung des Kantons hat daher keine strategische Bedeutung mehr. Dies war der Grund, weshalb der Regierungsrat des Kantons Zürich zunächst die Möglichkeit einer umfassenderen Kooperation mit weiteren Kantonen evaluiert und im Jahr 2009 einen Verkaufsprozess in Gang gesetzt hat.

Für den Verkaufsprozess haben die beiden Kantonsregierungen gemeinsam mehrere Bedingungen formuliert, darunter auch zur Datensicherheit, für den Verbleib der Unternehmenstätigkeit in der Schweiz oder die Auflage, dass keine Garantien für die Erneuerung von laufenden Verträgen mit kantonalen Stellen abgegeben werden. Eine Arbeitsgruppe der Kantone Zürich und St.Gallen hat danach eine sorgfältig geplante Evaluation der Interessenten durchgeführt. Dabei habe sich gezeigt, dass sich trotz des grossen Interesses kein Bewerber finden liess, der alle Bedingungen erfülle.

Unter diesen Umständen haben der Regierungsrat des Kantons Zürich und die Regierung des Kantons St.Gallen beschlossen, den Verkaufsprozess abzubrechen und zu beenden. Der Regierungsrat hat die Finanzdirektion nun beauftragt, mit Blick auf die neue Ausgangslage die Eigentümerstrategie gemeinsam mit dem Kanton St.Gallen zu überarbeiten und zu aktualisieren. Es soll sichergestellt werden, dass sich die Abraxas auch in Zukunft als attraktiver Anbieter von Informatik-Dienstleistungen auf dem Markt positionieren kann. Die Mitarbeitenden von Abraxas sind ob der Entscheidung der Kantone logischerweise erleichtert.