Schülerinnen im Austausch: Sie haben andere Probleme als Schüler (Foto: pixabay.com, StockSnap)

Anstelle der Problematik des traditionellen Rauchens tritt bei Kanadas Jugend das Vaping sowie der Konsum von E-Zigaretten. Soziale Medien und der Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen könnten den Trend jedoch beeinflussen. Zu dem Schluss kommt die "Health Behaviour in School-aged Children Study". Das WHO-Projekt läuft seit 40 Jahren und wird alle vier Jahre durchgeführt. Kanada ist bereits seit drei Jahrzehnten dabei. Rund 2.400 Schüler zwischen der sechsten und zehnten Klasse an mehr als einem Dutzend Schulen wurden zur Teilnahme eingeladen.

Die psychische Gesundheit ist einer der Schwerpunkte der diesjährigen Studie, so der Studienleiter für Kanada, William Pickett von der Queen's University. Vor allem geht es um die Unterschiede der Erfahrungen von Jungen und Mädchen. Laut dem Co-Autor Michael MacIsaac von der University of Prince Edward Island sollte die Studie Pädagogen dabei helfen, Hochrisikogruppen zu identifizieren. "Wir untersuchen die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Hinblick auf ihre psychische Gesundheit und versuchen zu verstehen, wo diese Unterschiede stark ausgeprägt sind."

Die Forscher vermuten, dass ein Faktor, der die psychische Gesundheit beeinflusst, ist, ob ein Kind Zugang zu Musikstunden und anderen Arten von Kunsterziehung hat. Die Umfrage enthält Fragen, die mehr Belege in diesem Themenbereich erbringen sollen. Laut MacIsaac wurden die Noten, die Lebenszufriedenheit, die psychische und körperliche Gesundheit berücksichtigt und untersucht, wie alle diese Faktoren zusammenhängen. Die Umfrage überprüft auch, welche Faktoren einen Einfluss darauf haben, ob Schüler mit den Künsten in Kontakt kommen.

Das geschieht in Hinblick darauf, dass Belege für eine Strategie zur Angleichung dieses Bereiches zur Verfügung gestellt werden. "Wenn also Menschen, die Musikunterricht oder zu Künsten allgemein Zugang haben, jede mit einem höheren sozioökonomischen Status sind, oder wenn es einen Unterschied bei den Geschlechtern gibt, oder wenn es eine Kluft zwischen Stadt und Land gibt, dann können diese Informationen sich im Angebot widerspiegeln."

Frühere Studien haben die Auswirkungen von sozialen Medien untersucht. Die diesjährige Studie wird diese Infos auf den neuesten Stand bringen. Einer der Vorteile einer internationalen Studie ist laut Pickett, dass sie regionale Vergleiche ermöglicht. In Bezug auf die sozialen Medien könnte gerade das nicht von Bedeutung sein, wo sich die Regionen unterscheiden. Pickett zufolge ist interessant, wie die Dinge in den Provinzen ähnlich sind und nicht das Vorhandensein von einzigartigen Gesundheitserfahrungen.

Ist man in sozialen Medien aktiv, hat man, so der Wissenschaftler, einen Zugang zur Welt. "Unsere jungen Menschen sind nicht so anders als junge Menschen in Ontario oder anderen Teilen des Landes." Die Umfrage wird sich auch genauer mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beschäftigen. Pickett nach erwarten die Forscher viel mehr Probleme mit der psychischen Gesundheit. Die Ergebnisse werden die Belege dafür liefern, heisst es. Die Resultate der Umfrage werden in rund sechs Monaten veröffentlicht.