Der als "Weev" bekannte Hacker Andrew Auernheimer muss sich am Montag einem Gericht im US-Bundesstaat New Jersey stellen. Ihm wird vorgeworfen, über eine Sicherheitslücke im Netzwerk vom US-Mobilfunker AT&T an tausende E-Mail-Adressen von iPad-Besitzern gelangt zu sein und diese schließlich veröffentlicht zu haben.

Ihm drohen nun zehn Jahre Haft, was ihn scheinbar nicht sonderlich zu beeindrucken scheint. "Weev" zeigt sich auch gegenüber dem "Business Insider" nicht reumütig. "Werft mich einfach ins Gefängnis", so Auernheimer. 2010 sollen Auernheimer und Daniel Spitler gemeinsam Zugriff zu einem Webserver von AT&T erlangt haben und dort mithilfe einer Art Kundennummer für mobiles Internet an E-Mail-Adressen gekommen sein. Hunderttausende E-Mail-Adressen wurden auf diese Art und Weise zurückgegeben und später von Auernheimer und Spitler auf Gawker veröffentlicht.

Spitler wurde bereits 2011 wegen Identitätsdiebstahls und unautorisiertem Zugang zu Computern schuldig gesprochen. Er musste 12 bis 18 Monate ins Gefängnis. Auernheimer soll bislang etwa 300.000 US-Dollar für die Anwaltskosten ausgegeben haben. Er plädiert nach wie vor auf "nicht schuldig" und argumentiert, dass er nur einen öffentlichen Webserver angesprochen habe. Reumütig will er sich auch vor Gericht keineswegs zeigen.

Er wurde aufgefordert, noch vor der Urteilsverkündung ein Statement zu verfassen, das zeigen sollte, dass er Verantwortung für seine Taten übernehmen will. Stattdessen hat Auernheimer einen Brief an TechCrunch geschrieben. Darin verteidigt er sich und meint, er würde bis zu seinem Tod das Recht verteidigen, auf eine öffentliche API zugreifen zu können und vergleicht seinen Fall mit jenem vom erst kürzlich verstorbenen Internet-Aktivisten Aaron Swartz. "Ich bin sicher, dass man auch von einer Gefängniszelle aus trollen kann", so Auernheimer.