thumb

Der 1932 in Dallas (Texas) geborene Informatiker Robert Taylor, der als eine der treibenden Kräfte des Internets gilt, ist am 13. April im Alter von 85 Jahren im kalifornischen Woodside gestorben. Unter seiner Leitung wurde in den 1960er Jahren das Arpanet im US-Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten entwickelt, welches als Vorläufer des heutigen Internets angesehen wird. Taylor starb an Komplikationen in Folge der Parkinson-Krankheit.

Taylor gelang es in seiner Zeit als Direktor des Information Processing Techniques Office im Jahre 1966, den Leiter der Forschungsagentur Advanced Research Project Agency (Arpa) zu überzeugen, ihm eine Million US-Dollar für den Aufbau eines Arpa-Netzwerkes zu geben. 1968 beschrieb er zusammen mit J.C.R Licklider in einem wissenschaftlichen Artikel den Einsatz des Computers als universelles Kommunikationsmittel.

Im kalifornischen Menlo Park lernte Taylor weitere Visionäre wie Douglas Engelbart am Stanford Research Institute (SRI) kennen. Taylor war massgeblich an der finanziellen Unterstützung des von Engelbart angestrebten Projektes der Computer-Display-Technologie am SRI, die die Entwicklung der sogenannten "Computer-Maus“ zum Ziel hatte, beteiligt. Die erste öffentliche Demonstration einer, durch eine "Maus“ bedienbare Benutzeroberfläche wurde später als „die Mutter aller Demos“ bekannt.

1970 ging Taylor zu Xerox und baute dort die Xerox Parc Computer Science Laboratories auf. Hier wurde mit dem Alto der erste Computer mit grafischer Bedienoberfläche entwickelt, der Steve Jobs nachhaltig inspirierte. Dass Jobs überhaupt der Zutritt zur Forschungsstätte gewährt wurde, bezeichnete Taylor 1999 als dummen Fehler. Er war zu diesem Zeitpunkt auf Reisen und hätte den Zugang zu den Forschungsjuwelen untersagt. Später wechselte Taylor zu Digital Equipment (DEC), wo unter seiner Leitung die Suchmaschine Altavista aufgebaut wurde. Vor seiner Pensionierung arbeitete er an der Entwicklung von E-Books.