Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel erwartet in Deutschland in diesem Jahr einen Absatzboom. Dank neuer Prozessoren und der anstehenden Neuauflage von Windows dürfte der Chip-Absatz in Deutschland zweistellig wachsen, sagte Intel-Deutschland-Chef Christian Lamprechter am Dienstag auf der Cebit.

Dass wäre deutlich mehr als in den vergangenen Jahren, als Intel im Schnitt vier bis sechs Prozent mehr Halbleiter an die Kunden brachte.

Der Start des nächsten Microsoft -Betriebssystems Windows 8 sei für Intel von besonders großer Bedeutung. "Dass sorgt bei Privatkunden für einen Nachfrageschub", sagte Lamprechter. Viele Bundesbürger warteten mit dem Kauf eines neuen Computers ab, bis das neue Betriebssystem herauskomme. Unternehmen hingegen seien da zögerlicher und wechselten erst, wenn das erste große Update erscheine - im Branchenjargon heißt das "Service Pack".

Die Erwartungen an Windows 8 sind groß: Das Vorgängersystem wurde in knapp drei Jahren weltweit 525 Millionen Mal verkauft. Für zusätzliche Nachfrage nach Computern wird nach Aussagen von Lamprechter auch der neue Computerprozessor von Intel namens Ivy Bridge sorgen, der noch in der ersten Jahreshälfte auf den Markt kommt. Der Chip, der weniger Strom verbrauchen soll, ist zusammen mit Windows 8 Kernstück einer Intel-Strategie, um den kriselnden Notebook-Markt wiederzubeleben.

Viele Verbraucher kaufen sich statt eines neuen Computers lieber einen Tablet - meist das iPad von Apple. Die von Intel gesponserte Gegenoffensive heißt Ultrabook: Mit schicken und leichten Notebooks soll der Siegeszug der Tablets verlangsamt werden. Die Zahl der Ultrabooks ist noch übersichtlich, dürfte aber nach Einschätzung Lamprechters mit Einführung des neuen Intel-Prozessors rapide steigen. Die Ziel des Chip-Giganten sind ehrgeizig: "Der Plan ist, dass Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres Ultrabooks bei den Notebook-Verkäufen einen Marktanteil von 30 Prozent erringen", sagte Lamprechter.