thumb

Die Ausgaben für ICT im Schweizer Markt steigen laut Berechnung des Schaffhauser ICT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen MSM Research im laufenden Jahr um 2.5 Prozent. Für das kommende Jahr seien jedoch erste Anzeichen einer Delle im Wachstum auszumachen.

Die Unsicherheit mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung zeige Auswirkungen auf die Budgetplanung für 2012, so die Schaffhauser Analysten. "Für das laufende Jahr rechnen wir auf der Basis unseres aktuellen Updates mit einem Wachstum der ICT-Ausgaben von 2.5 Prozent oder knapp 400 Millionen Franken auf ein Gesamtvolumen (B2B) von 16.24 Milliarden Franken, mit unterschiedlichen Ausprägungen in den einzelnen Teilmärkten. Kernelemente der steigenden Ausgaben sind der Projektmarkt (Security, Mobility, Integration & Implementierung), der Softwaremarkt (ERP, CRM, ECM, UCC, BI) sowie der Services-Markt im Bereich der Auslagerung (Outsourcing und Cloud Services)", so MSM-Chef Philipp A. Ziegler wörtlich.

Für 2012 geht MSM von einem leicht abgeschwächten Wachstums-Plus von 2.2 Prozent aus. Die Analysen zum Midyear Update der ICT-Marktentwicklung hätten gezeigt, dass mit Blick auf das kommende Jahr bereits wieder an den ursprünglichen Ausgabeplänen "geschraubt" werde. Die aktuelle Frankenstärke und die allgemeinen Unsicherheiten der Auswirkungen der EU-Staatsschuldenkrise veranlassen demnach manche Unternehmen dazu, ihre Ausgabenpläne für das kommende Jahr vorsichtiger anzugehen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen der Unternehmen (Kostendruck und Wettbewerb) und den damit verbundenen steigenden Anforderungen an die ICT (Verfügbarkeit, Agilität, etc), erscheint Ziegler das Plus von 2.5 Prozent als eine eher marginale Erhöhung des ICT-Geldtopfes. Der Druck auf die Budgets und die ICT-Abteilungen bleibe also weiterhin bestehen.

Es überrasche deshalb nicht, dass sich eine weiter zunehmende Anzahl von Unternehmen für den ICT-Betrieb durch Dritte entscheidet, d.h. Outsourcing und Cloud Services in Anspruch nehmen, um mehr Freiraum für Innovationen zu schaffen und den Business Value der ICT weiter zu steigern, betont der Analyst weiters. So werde der Markt für ICT-Auslagerung im 2011 um insgesamt 3.8 Prozent zulegen und damit deutlich über dem Wachstum der Gesamtausgaben liegen. Und auch der Anteil der Unternehmen, welche sich nicht der traditionellen Auslagerung, sondern der Wolke (Cloud Services) zuwenden, werde sich im laufenden Jahr von 11.5 Prozent auf 21 Prozent erhöhen.