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Den Negativschlagzeilen zum Trotz, die die Konzernmutter von Hewlett-Packard (HP) Schweiz durch den Palm- respektive WebOS-Flop, den Blitzabgang von Leo Apotheker und dem Strategie-Hick-Hack in diesem Jahr global geschrieben hat, hat HP Schweiz ein gutes 2011 hingelegt. Selbst die Eurokrise konnte das Ergebnis der helvetischen Landesgesellschaft – im Unterschied zur Muttercompany - bislang kaum trüben.

Zwar gibt HP für die Schweiz keine Umsatz- und Gewinnzahlen bekannt. Aber nachdem die Handelszeitung die Firma 2010 mit einem Umsatz von 1,9 Milliarden Franken auf Platz 83 der 500 grössten Schweizer Firmen gelistet hat und die hiesigen General Managerin Hauke Stars bei der Jahresmedienkonferenz diese Woche am Hauptsitz in Dübendorf verkündet hat, dass HP hierzulande im mittleren einstelligen Bereich gewachsen ist, dürfte das Unternehmen an der 2-Milliarden-Franken-Hürde gekratzt und diese eventuell sogar leicht überschritten haben. Da die Wachstumskurve im ICT-Bereich den Untersuchungen von Swico, Eito und anderen Marktuntersuchenden zufolge heuer insgesamt ziemlich flach verlaufen ist, konnte HP schneller wachsen als der Markt. Laut Hauke Stars ist HP Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern überaus erfolgreich gewesen. Deshalb sei die Schweizer Niederlassung als „Bestes Land der Region“, die sich aus „General West“ und Europa zusammensetzt, ausgezeichnet worden. Auch der Award für die beste PC-Unit ging in die Schweiz, und im Software-Bereich sei HP Schweiz übers Jahr gesehen mit einem Wachstum von 10 Prozent das weltbeste Land der HP-Gruppe überhaupt gewesen. Damit avancierte HP innernhalb der Konzerngruppe zur Musterschülerin.

Die HP-Schweiz-Chefin, die sich selbst als Berufsoptimistin bezeichnet, sieht HP Schweiz gut auf die Euro-Krise eingestellt und rechnet auch 2012 mit einem profitablen Wachstum. Als weitere Ziele gibt sie die Verankerung des „HP Way 2.0“, demzufolge sich das Unternehmen wieder auf alte Qualitäten besinnen und die legendäre HP-Firmenkultur wieder reanimieren wolle. Darüber hinaus sollen die ohnehin schon hohen Marktanteile in den verschiedenen Sparten noch weiter ausgebaut und auch die Kuchenstücke an den IT-Budgets der Grossfirmen vergrössert werden. Letztlich soll auch die Zusammenarbeit mit den Business Partnern ausgeweihtet werden, die aufgrund des ursprünglich beabsichtigten Verkaufs der PC-Sparte ziemlich verunsichert waren.

Auf die Zukunft von WebOS angesprochen verwies Stars darauf, dass die Konzernmutter in wenigen Tagen eine Ankündigung diesbezüglich machen werde. HP wolle sich jedenfalls nicht aus dem Tablet-PC-Markt zurückziehen, sondern vielmehr sei im Consumer-Bereich ein Tablet-PC geplant, der auf dem Betriebssystem Windows 8 laufen soll.