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Ähnlich wie bereits Konkurrent Juniper entkoppelt nun auch der kalifornische IT-Riese Hewlett-Packard seine Switch-Software von der hauseigenen Hardware. Der Konzern mit Sitz in Palo Alto hat dazu Partnerschaften mit Accton Technology sowie Cumulus Networks bekanntgegeben, um Service-Providern sogenannte "Brite Box Switches", einer Kombination von Hard- und Software unterschiedlicher Marken- oder auch No-Name-Hersteller, anbieten zu können.

Auf den Switches wird den Angaben zufolge das von Cumulus und HP gemeinsam vermarktete Cumulus-Betriebssystem laufen, die Geräte sollen kostengünstig sowie einfach in Betrieb zu nehmen und zu verwalten sein, versprechen die Konzerne.

Mit den Brite Box Switches will HP, getreu dem SDN-Konzept (Software-Defined Networking), grossen Internet-Uunternehmen mittels offener, an individuelle Anforderungen anpassbarer Netzwerkumgebungen neue Handlungsspielräume eröffnen. Die Partner zielen dabei auf die Bereitstellung von Komplettlösungen für Rechenzentren, Cloud-, Big-Data-, Social-Media- und mobile Anwendungen. HP verspricht den Providern Vorteile durch spezialisierte Sales-Teams, eine Auswahl an Hardware und Software sowie Switches mit weltweitem Support durch HP Technology Services. Durch den Einsatz standardisierter Hardware und moderner Software sollen zudem Anschaffungs- wie auch Betriebskosten deutlich sinken, heisst es.

Die neuen Geräte fussen also auf Kooperationen zwischen HP und Accton Technology sowie Cumulus Networks. Bei der ersteren Kooperation soll der taiwanische Hersteller Accton Technology die Switches herstellen, HP sorgt für Beratungsdienstleistungen und globalen Support. Anders gelagert ist die Partnerschaft mit dem SDN-Spezialisten Cumulus Networks: Hier wollen beide Partner gemeinsam ein Netzwerk-Betriebssystem für die Switches offerieren. In der Praxis bedeutet dies offenbar, dass Cumulus Linux auf HPs Switches laufen soll.

Mit Cumulus Linux - aktuell in Version 2.5 - können IT-Organisationen laut HP umfangreiche Konfigurations-, Verwaltungs- und Orchestrierungswerkzeuge nutzen, um Cloud-Umgebungen für Rechenzentren zu entwickeln. Als Basis dienen Entwicklungen aus der Open-Source- und Commercial-Linux-Welt.

HP hat zunächst zwei Modelle der neuen Switch-Serie für moderne Spine/Leaf-Architekturen in Aussicht gestellt: 10GbE/40GbE-Spine-Switches und 10GbE-Leaf-Switches. Beide sind mit dem Linux-Betriebssystem von Cumulus erhältlich. Das OS werde per Automatismus geladen und installiert. Im Lauf des Jahres will HP die Produktlinie nach oben um Geräte für 25GbE/50GbE/100GbE sowie nach unten um 1GbE-Port-Optionen erweitern. Ausserdem wolle man die Hardware- und Softwareauswahl ausweiten, so der IT-Riese aus Palo Alto und Schweizer Hauptsitz in Dübendorf. Mit dem Service namens Trusted Network Transformation von HP Technology Services unterstütze man IT-Organisationen bei der Umwandlung ihrer Netzwerkinfrastrukturen und beim Aufbau großer Rechenzentren.

Das neue herstellerübergreifende Switch-Portfolio soll ab Ende März erhältlich sein. Preise nannte HP noch nicht.