thumb

Der aus Deutschland stammende CEO von Hewlett-Packard (HP) Léo Apotheker scheint seinen Chefsessel zu verlieren, noch ehe er richtig Platz genommen hat. Nach nicht mal einem Jahr an der Spitze des US-amerikanischen Computerriesen erwägt der Verwaltungsrat, Apotheker vor die Tür zu setzen.

Dies berichten amerikanische Medien wie etwa Bloomberg TV. Als potenzielle Nachfolgerin wird die ehemalige Ebay-Chefin Meg Whitman gehandelt. Obwohl die definitive Entscheidung noch nicht gefallen scheint, brachen die Aktionäre von HP ob der Nachricht in ein Freudengeheul aus. Der Aktienkurs von HP, der während der kurzen Regentschaft von Apotheker um 47 Prozent gesunken ist, sprang unmittelbar nach Bekanntwerden der Meldung um vier Prozentpunkte nach oben.

Der 58-jährige Apotheker und ehemalige Vorstand der deutschen SAP hat in den 11 Monaten als Chef von HP mit radikalen Manövern für Schlagzeilen gesorgt. So hat er die Schliessung der Handy- und Tablet-Sparte sowie das Ausgliedern der PC-Produktion in die Wege geleitt.

Haben kritische Investoren Apotheker angelastet, dass er als früherer SAP-Vorstandschef zu wenig Erfahrung mit dem Hardwaregeschäft habe, so dürfte seine potenziellen Nachfolgerin Whitman in dieser Hinsicht noch viel schlechter abschneiden. Sie hat nach Expertenmeinung nicht nur wenig Ahnung vom Geschäft mit PC, Server, Speichersystemen oder Druckern, sondern verstehe auch nichts von Software oder IT-Dienstleistungen für Unternehmenskunden. Es erhebt sich die Frage, ob HP in anbetracht der Gerüchte davor steht, führungsmässig vom Regen in die Traufe zu fallen.

1867-1867leoapotheker.jpg
Léo Apotheker (Bild: Wikipedia)