Neue Maschine zum Drucken von lebenden Zellen im All (Foto: manchester.ac.uk)

Mit Bioprinting wollen Forscher der University of Manchester bei Astronauten, die längere Zeit in der Schwerelosigkeit leben, Verletzungen und andere schwerwiegende Beeinträchtigungen der Gesundheit heilen. Wenn sie längere Zeit im Weltraum verbringen, sind diese anfälliger für Krankheiten, weil die Organe durch fehlende Schwerkraft und Strahlung geschwächt werden. Da bietet sich die additive Fertigung (3D-Druck) von biologischem Ersatzmaterial an.

Beim Bioprinting werden mit speziellen 3D-Druckern lebende Zellen gedruckt, wodurch neue Haut, Knochen, Gewebe oder Organe für die Transplantation entstehen. Was auf der Erde eine relativ leichte Aufgabe ist, gestaltet sich in der Schwerelosigkeit kompliziert. Die biologische Tinte kann beim Aufprall auf ein Substrat wie ein Tischtennisball abprallen oder an einer Stelle landen, die nicht vorgesehen ist.

In einem Forschungsprojekt, das von der Europäischen Weltraumagentur unterstützt wird und auf zwei Jahre angelegt ist, wollen die Forscher herausfinden, wie sich das Bioprinting in der Schwerelosigkeit bewältigen lässt. "Wir werden damit den Weg für bemerkenswerte Fortschritte in der Medizin und der Weltraumforschung ebnen", sagt Fortscher Marco Domingos. Und Libby Moxon, Forschungsbeauftragte für Mond und Mikrogravitation, fügt hinzu: "Das Projekt, das einen neuartigen Ansatz für Bioprinting im Weltraum untersucht, wird dazu beitragen, die Führungsrolle des Vereinigten Königreichs in den Bereichen Strömungsmechanik, Physik weicher Materie und Biomaterialien zu stärken und könnte dazu beitragen, die Gesundheit von Astronauten zu schützen."

Die Forscher, die bereits viel Erfahrung im irdischen Bioprinting haben, werden ein Gerät bauen, das in der Schwerelosigkeit funktionieren soll. Da es auf der Erde keine Möglichkeit gibt, lange genug Schwerelosigkeit zu erzeugen - bei Parabelflügen sind es allenfalls 30 Sekunden, im Bremer Fallturm noch weit weniger - um das geplante Gerät zu testen, wird es nach Fertigstellung zur Internationalen Raumstation (ISS) transportiert.