Vor dem Rathaus in Lund - v.l.n.r.: Jasmin Studer, Hannah Oss, Vivienne Burckhardt und Hongjia Meng (© Schweizer Informatik Olympapiade)

Einmal Gold, einmal Silber, einmal Bronze: An der dritten European Girls’ Olympiad in Informatics, die vom 15. bis 21. Juli in Schweden stattfand, holte das vierköpfige Schweizer Team dreierlei Edelmetall.

Die European Girls’ Olympiade in Informatics, kurz EGOI, wurde 2021 in der Schweiz ins Leben gerufen mit dem Ziel, junge Frauen in ihrem Interesse an der Informatik zu fördern. Nun hat das Gründungsland seine erste EGOI-Goldmedaille: Bei der dritten Durchführung des Wettbewerbs in Lund, Schweden, schaffte es die Erlacherin Jasmin Studer (Gymnasium Lerbermatt, BE) auf Platz 10 von fast 200. Für diese Leistung erhielt sie Gold, eine Auszeichnung, die sie letztes Jahr in der Türkei knapp verpasst hatte.

Hannah Oss aus Thal (Kantonsschule am Burggraben, SG) holte Silber. Auch sie konnte damit ihre Leistung vom vergangenen Jahr toppen. Und Vivienne Burckhardt aus Binz (Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl) gewann Bronze. Komplettiert wurde das Schweizer Team von der Altdorferin Hongjia Meng (Kantonale Mittelschule Uri).

Wer an der EGOI gut abschneiden will, braucht neben logischem Denken und Kreativität auch einiges an Ausdauer. Die Teilnehmerinnen qualifizieren sich durch starke Leistungen in der nationalen Ausscheidung für den europaweiten Wettbewerb. Sie investieren ihre Freizeit, um das Programmieren zu üben und sich das nötige mathematische und algorithmische Vorwissen anzueignen - beispielsweise im diesjährigen Girls Camp der Schweizer Informatik-Olympiade, das vom 11. bis 17. Juni stattfand. Auf die Frage nach ihrer Motivation haben die Teilnehmerinnen zwei Antworten: Die Freude am Knobeln und die sozialen Kontakte. “Das Lösen der Aufgaben macht einfach mega Spass, aber wenn man dann an einem Event wie der EGOI auch noch andere Leute trifft, mit denen man zusammen Aufgaben lösen oder andere Dinge tun kann, dann ist es noch viel besser”, meint Jasmin. Algorithmisches Rätseln

Die Aufgaben an der EGOI sind auf zwei je fünfstündige Prüfungen verteilt und oft in kleine Geschichten verpackt. Eine Aufgabe spielte beispielsweise in der Schatzkammer eines Palastes, in der eine Wächterin Schachteln voller Süssigkeiten so verschiebt, dass jene mit vielen Süssigkeiten nahe an der Eingangspforte stehen, wo Reisende sie mit Gold kaufen können. Dahinter steckt ein kniffliges Rätsel, das die Teilnehmerinnen abstrahieren und algorithmisch lösen müssen. Damit die Lösung vom Computer umgesetzt wird, müssen die Teilnehmerinnen mit Programmiersprachen umgehen und Fehler beheben können. "Die Aufgaben haben generell Spass gemacht und ich ich habe gern darüber nachgedacht, ich hatte aber Pech am zweiten Wettbewerbstag", erzählt Hongjia. Am meisten in Erinnerung bleiben werde ihr der Austausch mit den Mitstreiterinnen aus aller Welt, der durch ein Rahmenprogramm aus Zoobesuchen, Strandausflügen, Spielen und Karaoke angeregt wurde.

Jasmin Studer mit olympischem Gold (© Schweizer Informatik Olympiade)
Jasmin Studer mit olympischem Gold (© Schweizer Informatik Olympiade)