Smileys: Emotionen sorgen für Viralität im Social Web (Bild: SYEDA ANEELA, pixabay.com)

Die Offenbarung sehr spezifischer Emotionen in einem Social-Media-Beitrag - von Wut und Liebe bis hin zu "Kama Muta" (herzerwärmend), Staunen, Stolz und Belustigung - hat einen erheblichen und vorhersehbaren Einfluss darauf, ob und wie häufig das Posting geteilt wird. Das haben Forscher der University of Maryland (UMD) herausgefunden. Sie wollten verstehen, warum bestimmte Beiträge viral gehen, auch solche mit Fehlinformationen und Verschwörungstheorien.

"Der Zweck dieser Studie bestand darin, die Emotionstheorien zu verstehen, die beim Teilen in sozialen Medien eine Rolle spielen", sagt Susannah Paletz vom College of Information Studies und Partnerin am Applied Research Laboratory for Intelligence and Security der UMD. Dazu haben unabhängige Juroren über 4.000 Beiträge auf Facebook in Polen und Litauen auf mehr als 20 Emotionen überprüft und dabei das gesamte Spektrum multimedialer Inhalte untersucht. Anschliessend haben sie Modelle genutzt, die auf drei unterschiedlichen Emotionstheorien basieren. Ziel war es vorherzusagen, wie oft ein Beitrag geteilt wird.

Insgesamt, so die Wissenschaftler, schneiden die Modelle, die spezifische Emotionen berücksichtigen, bei der Erklärung des Sharing-Verhaltens in sozialen Medien besser ab als jene, die Emotionen anders gruppieren. Am aussagekräftigsten hat sich in der Untersuchung jenes Modell herausgestellt, das mehr als 20 verschiedene Emotionen umfasst.

Unter Berücksichtigung der Zahl der Follower und anderer Variablen wurden Beiträge mit Wut, Verachtung, Liebe, Bewunderung, Niedlichkeit/Kama Muta, Staunen, Stolz, Traurigkeit und Belustigung mit einer Zunahme des Teilens von Beiträgen in Verbindung gebracht. Sexuelle Anziehung und Glück hingegen haben die Forscher in Beiträgen mit einem deutlichen Rückgang der Teilungshäufigkeit assoziiert. "Mit anderen Worten: Wie jeder in den sozialen Medien weiss, werden lustige, niedliche und erstaunliche Aussagen häufiger geteilt als sachliche", so Paletz.