Körper: Mensch wird für KI zum Betätigungsfeld (Bild: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Der bahnbrechende Siegeszug von Künstlicher Intelligenz (KI) hat 2023 auch im Medizin- und Forschungsbereich zu innovativen Therapien und völlig neuartigem Wissen über Krebs, Fettleibigkeit, Diabetes, Alzheimer und Co geführt. Aber auch im Bereich des Umweltschutzes und der Prognostizierbarkeit der Folgen des Klimawandels spielt Technologie eine immer wichtigere Rolle.

Mittels KI lassen sich Menschen mit plötzlichem Herztod-Risiko möglicherweise präziser erkennen als mit dem Erfahrungsschatz von Medizinern, so die Université Paris Cité. Aber auch bei Schizophrenie, Alzheimer und Magenkrebs profitieren Betroffene von einer KI-Frühdiagnose, so Forscher des UCL Institute for Neurology, des Massachusetts General Hospital und der University of Michigan. Ebenso bei Malaria kann der KI-Einsatz punkten.

In Sachen Hightech-Medizin haben 2023 Fachleute der University of Waterloo aufhorchen lassen. Ihre winzigen Soft Robots sind maximal einen Zentimeter lang, biokompatibel und ungiftig. Hydrogel-Verbundwerkstoffe ermöglichen unbegrenzte Formbarkeit und Einsatz im menschlichen Körper. Ein ähnliches Konzept verfolgen Forscher der New York University mit "Flash", einem schluckbare Elektro-Stimulator, der im Magen ein Hungergefühl auslöst.

Das Dauerbrenner-Thema Klimawandel hat die Forschung auch 2023 beschäftigt - ein Jahr, in dem sich die fossilen CO2-Emissionen auf 36,8 Mrd. Tonnen summiert haben und ein neuerliches Rekordniveau markieren. Dabei gefährdet die Erderwärmung nicht nur die Wasserversorgung, sondern auch das Leben in der Erdkruste. Zur Verschlechterung trägt das "Brennende Eis" bei, wie das auf dem Meeresgrund liegende gefrorene Erdgas (Methanhydrat) genannt wird. Dabei ist das Heizen und Kochen mit Erdgas oft klimaschädlicher als bisher gedacht.

Die steigenden Temperaturen samt Überschwemmungen und Erdrutschen durch häufiger auftretende Wetterkapriolen belasten aber auch den Menschen. So ist das Sehvermögen von über 60-jährigen US-Amerikanern, die in Regionen mit einer Durchschnittstemperatur von über 15,5 Grad Celsius leben, schlechter als das von Bewohnern kühlerer Regionen. Und auch Asthmatiker oder COPD-Patienten haben durch den Klimawandel ein höheres Risiko.

Ein nach wie vor globales Gesundheitsproblem ist das Übergewicht samt Begleiterkrankungen wie Diabetes, wenngleich es für eine Diät nie zu spät ist. Dennoch könnte das tägliche Spritzen von Insulin bei Diabetes-Typ 2 dank eines ein neuen Drei-Monats-Depots bald aufhören. Wer sich schützen will, sollte am besten 8.000 Schritte am Tag gehen oder täglich 14 Stunden lang nichts essen, empfehlen Forscher des King's College London. Das hebe auch die Stimmung.

Trotz einiger medizinischer Fortschritte blieben 2023 neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson weiter unheilbar. So scheint eine E-Hirnstimulation gut für Kognition und kortikale Plastizität zu sein. Ebenso ist die genetische Disposition ein wichtiger Faktor in Bezug auf das Erkrankungsrisiko von Demenz. Übereinstimmende Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass der Lebenswandel relevant bei der Prävention dieser Erkrankungen ist.