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Hunde und Katzen auftischen, im Abfall Zutaten suchen und die Einnahmen beim Mah-Jongg verspielen - das und mehr geht im angeblich satirischen Handy-Game "Dirty Chinese Restaurant" des kanadischen Studios Big-O-Tree Games. Der US-Kongressabgeordneten Grace Meng geht die grobe Keule mit so ziemlich jedem rassistischen Klischee zu Chinesen zu weit. Sie hat Apple und Google via Twitter aufgefordert, das Spiel nicht mehr anzubieten.

"Dieses Spiel nutzt jedes negative und herabwürdigende Klischee, dem ich als chinesischstämmige Amerikanierin je begegnet bin", betont Meng in ihrem Boykott-Aufruf. Rassismus, der sich gegen asiatischstämmige Menschen richte, sei ebenso schädlich wie jeder andere. Tatsächlich schöpft das Spiel aus dem Vollen, was Klischees betrifft. Neben fragwürdigen Spezialitäten gibt es beispielsweise auch einen "Sweatshop Mode" mit Mitarbeitern, die Reispflücker-Hüte tragen und deportiert werden können.

Die Kritik ist auch an den Entwicklern nicht spurlos vorübergegangen. "Unser Spiel ist hauptsächlich Satire und Comedy, beeinflusst von all den politisch unkorrekten Shows, die wir beim Aufwachsen gesehen haben", verteidigen sie sich auf der Firmen-Website und führen unter anderem "South Park", "Family Guy" und die "Simpsons" ins Treffen. "Unser Spiel ist keineswegs als akkurate Darstellung chinesischer Kultur gedacht."

Bisweilen wirklich geschmacklos daherkommende Fernsehserien wie "South Park" kann man noch zugute halten, dass sie auf ihre Art sozial- und gesellschaftskritisch sein mögen. Inwieweit das für "Dirty Chinese Restaurant" gilt, scheint fraglich. Einfach nur zu sagen, das Spiel sei schwarzer Humor und Satire, ist doch etwas dünn. Dazu kommt, dass der Studioname selbst schon fragwürdige Effekthascherei zu sein scheint. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die phonetische Ähnlichkeit von Big-O-Tree zu "bigotry" (Bigotterie) durchaus beabsichtigt ist.
http://bigotreegames.com