Symbolbild: BM

Die Digitale Transformation ist auf der Leitungsebene von Gemeindeverwaltungen angekommen. Neu liegt der Fokus allerdings stärker auf den für die Transformation benötigten personellen und finanziellen Ressourcen. Bei der Schaffung technischer Voraussetzungen fokussieren sich die Massnahmen auf die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, der IT-Sicherheit, den digitalen Dienstleistungen für die Bevölkerung wie auch Wirtschaft. Somit bleibt das Thema der "Digitalisierung" ein Brennpunkt in der aktuellen Gemeindeentwicklung, wie aus der Digitalisierungs-Umfrage 2023 bei den Schweizer Gemeinden hervorgeht, die der Schweizerische Gemeindeverband SGV, der Vereins Myni Gmeind und das Meinungsforschungsinstituts Transferplus durchgeführt haben.

Die Auswertung der Umfrage zeigt, dass rund 75 Prozent der Gemeinden die Digitalisierung grundsätzlich als Chance sehen. Dies ist nach wie vor eine positive Einschätzung, wobei diese auf hohem Niveau stagniert. Im Bereich der Digitalisierung betrachtet sich von den Gemeinden lediglich ein Drittel als "Vorreiter"; zwei Drittel sehen sich eher als "Nachzügler". Die Gemeinden, welche sich als "Vorreiter" sehen, besetzen eine Stelle (Person oder Gremium) für die bereichsübergreifende Koordination. Von diesen Gemeinden hat jede Dritte bereits eine übergreifende Digitalisierungsstrategie definiert. Unter den Gemeinden, die sich als "Nachzügler" definieren, verfügen nur 14 Prozent über eine griffige Digitalisierungsstrategie.

Interessant ist, dass aus Sicht der Gemeinden der Nutzen der Digitalisierung nicht mit einer Senkung der Kosten verbunden ist. Aktuell stehen die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (49 Prozent) sowie die Anschaffung digitaler Tools, u.a. auch für die IT-Sicherheit, im Vordergrund. Für die Gemeinden ist aber auch die Digitale Transformation (Entwicklung der Kultur der Mitarbeitenden) wichtig. Dabei ist aus Sicht der Gemeinden der politische Wille sowie die Zurverfügungstellung ausreichender finanzieller und personeller Ressourcen zentral. Digitalisierungsprojekte werden überwiegend themen- bzw. bereichsbezogen budgetiert. Die Gemeinden sehen Unterstützungsbedarf von Dritten in folgenden Bereichen:
• IT-Sicherheit (Datenschutz, Datensicherheit und Cyberangriffe)
• Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (eGovernment)
• Weiterbildung in der Verwaltung zu Digitalisierungs-Themen
• Digitale Dienstleistungen für Bevölkerung und Wirtschaft
• Digitalisierung des Prozessmanagements in der Verwaltung

An der Umfrage haben schweizweit 736 Gemeinden teilgenommen (= 34 Prozent Rücklaufquote, vergleichbar wie 2022). Die Umfrage wurde von den Gemeinden mehrheitlich durch Gemeinde-/StadtschreiberInnen (> 60 Prozent) beantwortet, 13 Prozent von Gemeinde-/StadtpräsidentInnen.

Tabelle: Myni Gmeind
Tabelle: Myni Gmeind