Die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland hat durch Corona an Bedeutung gewonnen – aber fast jedes dritte Unternehmen musste Investitionen in diesem Bereich zurückfahren. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Coronapandemie sei eindeutig ein Digitalisierungstreiber für die deutsche Wirtschaft, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Prinzipielle Vorbehalte gegen die Digitalisierung gibt es demnach quasi gar nicht mehr. 97 Prozent der Unternehmen sehen aktuell die Digitalisierung vor allem als Chance für das eigene Unternehmen. Mehr als 8 von 10 Unternehmen (84 Prozent) geben an, dass durch die Coronapandemie die Digitalisierung für das eigene Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat. Bei der konkreten Umsetzung der Digitalisierungspläne sehen die Zahlen nicht mehr so eindeutig aus. 43 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sich ihre Investitionen in die Digitalisierung seit Corona "stark erhöht" (11 Prozent) oder "eher erhöht" (32 Prozent) haben. Umgekehrt beklagen aber 30 Prozent, dass die Ausgaben "eher gesunken" (27 Prozent) oder "stark gesunken" (3 Prozent) sind.

In der Umfrage werden auch Unterschiede je nach Unternehmensgrösse sichtbar. Nur zehn Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern und 13 Prozent der Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern haben demnach ihre Investitionen stark erhöht. Bei den Unternehmen mit 500 bis 1.999 Mitarbeitern seien es aber 24 Prozent gewesen, bei denen ab 2.000 Mitarbeitern 22 Prozent.

Als grösste Hürde für die Digitalisierung nennen die deutschen Unternehmen den Datenschutz (69 Prozent). Dahinter folgen Anforderungen an die technische Sicherheit (58 Prozent) und fehlende Fachkräfte (55 Prozent). Fehlende finanzielle Mittel nennen aktuell 43 Prozent der Unternehmen als eine Hürde, im April waren es nur 25 Prozent, 2019 sogar nur 20 Prozent.