Im deutschen Einzelhandel blüht nur der Online-Bereich (Bild: Pixabay/ Daniel Diaz Bardillo)

Der Einzelhandel in Deutschland hat sich im Corona-Jahr 2020 in Summe trotz eines historischen Umsatzeinbruchs im Dezember erfolgreich geschlagen. Doch durch die Branche geht auch ein Riss: Während der Onlinehandel boomt und auch Lebensmittelhändler sowie Möbel- und Heimwerkermärkte gute Geschäfte machen, stürzte zum Beispiel der Textilhandel tief in die Krise.

Kurzfristig haben weder der Handelsverband HDE noch Volkswirte die Hoffnung auf Besserung für die gebeutelten Händler. Denn ein Ende der verschärften Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie, unter denen viele Ladenbesitzer leiden, ist nicht in Sicht. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lagen die Umsätze des gesamten Einzelhandels im Gesamtjahr 2020 real – also bereinigt um Preissteigerungen – um 3,9 Prozent und nominal um 5,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Internet- und Versandhandel legten die Erlöse real um 24,1 Prozent zum Vorjahr zu, der Handel mit Textilien und Schuhen musste ein Minus von 23,4 Prozent hinnehmen.

Zum Jahresende gab es für den gesamten Einzelhandel in Deutschland wegen der erneut verschärften Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus den grössten Umsatzeinbruch im Vergleich zu einem Vormonat seit 1994: Im Dezember setzte die Branche real 9,6 Prozent und nominal 9,3 Prozent weniger um als im November 2020. Zur Bekämpfung der Pandemie wurde das öffentliche Leben wieder eingeschränkt, das für die Branche wichtige Weihnachtsgeschäft fiel teilweise aus.