Deutsche Telekom mag keine Huawei-Handy mehr (Bild: Unsplash/ Mika Baueister)

Da die künftige Verfügbarkeit von Apps und Diensten aus den USA auf Huawei-Smartphones durch den US-Boykott sehr unsicher ist, rät die Deutsche Telekom ihren Mitarbeitern dazu, beim Partner Huawei keine Dienstandys mehr zu bestellen.

"Im Sinne des Investitionsschutzes sollte auf einen alternativen Anbieter ausgewichen werden," heisst es in einem internen Schreiben an die Beschäftigten des Konzerns, das dem deutschen Handelsblatt zugespielt wurde. Die Anschaffung eines neuen Huawei-Smartphones für dienstliche Zwecke sei "derzeit nicht empfehlenswert". Beschäftigte, die bereits ein Huawei-Telefon besässen, dürften dieses weiter dienstlich verwenden, so der Telekomriese mit Zentrale in Bonn.

Zur Erinnerung: Mit einem am 15. Mai 2019 erlassenen Dekret erklärte US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand für die Telekommunikation. Das US-Handelsministerium kündigte an, alle Geschäfte zu unterbinden, die ein Risiko für die USA darstellten und setzte Huawei auf eine schwarze Liste, die sogenannte Entity List. Google beendete einen Teil seiner Zusammenarbeit mit Huawei, was den vorzeitigen Zugriff auf Neuversionen und Updates für das Betriebssystem Android blockiert. Auch die Google-Dienste wie der Play-Store, Gmail, Google Maps und andere wären nicht mehr zugänglich. Mehrere andere Unternehmen wie ARM und Infineon haben die Zusammenarbeit ebenfalls ausgesetzt. Apps wie Whatsapp oder Facebook könnten betroffen sein, doch Huawei dürfte dafür eine Lösung suchen. Die Anordnung Trumps ist aktuell jedoch für 90 Tage ausgesetzt.

Huawei hatte sich bereits seit einiger Zeit auf ein derartiges Szenario vorbereitet. Ein Ersatz für das von Google lizenzierte Android soll Ende 2019 in China und Anfang 2020 im Rest der Welt erscheinen. Der interne Name des Betriebssystems ist Hongmeng. In Deutschland hat Huawei jüngst beim Deutschen Patent- und Markenamt den Namen Ark OS registrieren lassen.