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Erst ein Dämpfer in der Corona-Krise, nun die rasante Erholung: Deutsche Start-ups haben im ersten Halbjahr einen Geldregen erlebt. Junge Unternehmen erhielten die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren – dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und mehr als im Gesamtjahr 2020. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg kräftig um 62 Prozent auf 588, wie die Beratungsgesellschaft EY errechnete. Demnach bekamen im ersten Halbjahr so viele Start-ups frisches Geld wie noch nie zuvor.

Wie schon in den vergangenen Jahren floss das meiste Geld in die Start-up-Hochburg Berlin. Gründer und Gründerinnen aus der Hauptstadt sammelten allein 4,1 Milliarden Euro ein und damit mehr als dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Finanzierungsrunden in Berlin kletterte um 74 Prozent auf 263. Auf Rang zwei folgte Bayern mit frischen Investitionen von 2,5 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 773). Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg um 43 Prozent auf 120. Berlin und Bayern stehen damit zusammen für 65 Prozent aller Finanzierungsrunden und 87 Prozent des in Deutschland investierten Kapitals.

Zum Vergleich: Auf Berlin mit 4,1 Milliarden Euro eingeworbenem Geld und Bayern (2,5 Milliarden) folgen mit riesigem Abstand Baden-Württemberg (307 Millionen), Nordrhein-Westfalen (171 Millionen) und Sachsen (134 Millionen). Die grössten Summen im ersten Halbjahr flossen an das Münchner Software-Unternehmen Celonis (830 Millionen Euro), gefolgt vom Berliner Online-Broker Trade Republic (747 Millionen), dessen App zum Wertpapierhandel in der Pandemie einen Boom erlebte. Danach kommen das Versicherungs-Start-up Wefox, Flixbus (je 539 Millionen) und der Lieferdienst für Lebensmittel und Supermarktwaren Gorillas (241 Millionen).