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Das international tätige Unternehmen Officeatwork mit Schweizer Sitz in Zug ist darauf spezialisiert, Corporate-Design-konforme Vorlagen und Inhalte aus unterschiedlichsten Anwendungen wie etwa ERP, CRM oder DMS heraus zu generieren und zu automatisieren. ICTkommunikation unterhielt sich mit Officeatwork-CEO Martin Seifert über die zentrale Bedeutung von Enterprise Document Creation (EDC) im Unternehmenseinsatz, über aktuelle Marktbedingungen und über künftige strategische und technische Potenziale von EDC.

Interview: Karlheinz Pichler

ICTkommunikation: Viele internationale und heimische Unternehmen veröffentlichen momentan ihre Geschäftsergebnisse für 2014. Wie ist das letzte Jahr für Officeatwork allgemein verlaufen?

Martin Seifert:
Officeatwork schaut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück. Viele nationale und internationale Gross-Unternehmen sowie auch einzelne öffentliche Verwaltungen waren in der Vergangenheit mit dem Wechsel auf Microsoft Office 365 eher zurückhaltend und hatten daher in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres grossen Nachholbedarf. Dies hat uns viele Neukunden beschert, welche eine zeitgemässe Lösung für die unternehmensweite Vorlagen- und Content-Verwaltung suchten. Einerseits, weil deren bestehende Lösung in die Jahre gekommen war und andererseits, weil die Makros zur Dokumentenerstellung unter der neuen Microsoft Office Suite nicht mehr zu gebrauchen waren.

Ein zweiter, wichtiger Erfolgsfaktor war die Tatsache, dass neue aber auch viele bestehende Kunden Officeatwork im Jahre 2014 als plattformübergreifendes, zentrales Repository für ihre effiziente und Corporate Design-konforme Dokumentenerzeugung eingeführt haben. Das heisst, dass sie in ihren verschiedenen Businessapplikationen keine separaten Vorlagen mehr pflegen, sondern dies nun zentral mit Officeatwork erledigt wird. Zu den bestehenden Technologiepartnerschaften kamen im vergangenen Jahr viele neue dazu, um die nahtlose Integration von Officeatwork in führende Business-, Verwaltungs- und Branchen-Applikationen zu gewährleisten. Neu kamen u.a. zertifizierte Standard-Connectoren für Microsoft Dynamics AX und SAP sowie zur Cobra CRM Produktefamilie hinzu.

ICTkommunikation:
Mit was für strategischen Zielen sind Sie ins 2015 gestartet? Was steht in diesem Jahr ganz zuoberst auf Ihrer Agenda?

Martin Seifert: Wir haben im Jahr 2014 unsere Marktposition auch in Deutschland weiter ausbauen können. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen und den Partnerkanal in dieser Region weiter verstärken. Sei es, dass wir regionale Lücken schliessen oder weitere Partner in Wachstumsbranchen akquirieren. Das Interesse an Enterprise Document Creation Lösungen ist gross, das haben wir Anfangs Februar an der E-world in Essen deutlich gespürt. Wir werden im Jahre 2015 unsere bestehenden Cloud-Lösungen weiter ausbauen und unser SaaS-Angebot für multinationale Firmen stärken.

ICTkommunikation: Inwieweit hat die Zusammenarbeit mit den Kunden die Entwicklung der EDC-Lösung über die Jahre beeinflusst? Hat diese Kooperation mit den Kunden heute noch denselben Stellenwert wie früher?

Martin Seifert: Der Erfolg von Officeatwork war schon von Beginn her durch den permanenten Dialog mit unseren bestehenden Kunden, mit Microsoft als Technologielieferant und Herstellern von Businesssoftware geprägt.

Die Kooperation mit den Kunden, aber auch Microsoft, hat sich im letzten Jahr weiter intensiviert. Es ist für uns enorm wichtig, zu verstehen, wie der Technologiewandel hin zur Cloud die Anforderungen an die unternehmensweite Dokumentenerzeugung verändert. Wir haben in den letzten Monaten intensiv mit CIO’s in grossen Unternehmen quer durch alle Industriesektoren Gespräche geführt, um einerseits die Kunden-Anforderungen an Cloud-Lösungen zu eruieren, aber auch um aufzuzeigen, wie wir mit unseren Lösungen die Microsoft Strategie "cloud first, mobile first" unterstützen und Unternehmen sowie Verwaltungen in der Transition-Phase einen Mehrwert im Enterprise Document Creation Umfeld bieten können.

ICTkommunikation:
Lässt sich der Image-Wert einer durchgängigen EDC-Lösung irgendwie messen? Gibt es Benchmarks dafür?

Martin Seifert: Ich möchte dazu den CIO einer international tätigen Vermögensverwaltung zitieren, der es meiner Meinung nach auf den Punkt bring: "Die konsequente Durchsetzung von Corporate Design ist heutzutage kein Wettbewerbsvorteil mehr, aber eine zwingende Notwendigkeit für die öffentliche Unternehmenswahrnehmung."

Es gibt verschiedene Berechnungsmethoden für den Imagewert, diese sind sehr komplex, erfüllen aber die notwendigen Anforderungen an Objektivität, Reliabilität und Validität nur zum Teil. Jedes Unternehmen oder jede Verwaltung muss selber wissen und erkennen können, welchen "Wert" ein einheitliches Erscheinungsbild bedeutet. Einfacher ist es da, die Effizienz auf Anwender- und Administrations-Seite zu messen. Hierzu gibt es verschiedene Berechnungsmodelle: Wir stellen interessierten Personen auf Anfrage jeweils gerne ein vereinfachtes Modell als ROI-Rechner zur Verfügung.

ICTkommunikation: Officeatwork ist ja ein Goldpartner von Microsoft. Wie wichtig ist dieser Status in Bezug auf die Kundenbetreuung und aber auch die Rekrutierung von Neukunden?

Martin Seifert:
Der Microsoft Gold Partner Status ist eine Auszeichnung, die man nicht bekommt, sondern sich durch innovative Lösungen, ein klares Commitment zu Microsoft und eine hohe Kundenzufriedenheit verdienen muss. Diese Faktoren geben neuen und bestehenden Kunden die Sicherheit, dass ihre Investitionen in eine EDC Lösung geschützt sind und eine kontinuierliche Weiterentwicklung garantiert ist.

ICTkommunikation: Wie oben bereits erwähnt, arbeiten Sie eng mit Partnern zusammen. Wie gestaltet sich eine solche Zusammenarbeit?

Martin Seifert: Officeatwork arbeitet sowohl lokal als auch international mit vielen Partnern zusammen. Ein Partner kann verschiedene Zertifizierungen durchlaufen und je nach Ausprägung und Geschäftsfeld unterschiedliche Dienstleistungen im EDC-Umfeld anbieten. Officeatwork Solution Partner als Beispiel haben vielfach spezifisches Branchen-Know-How und unterstützen Kunden aktiv in allen Phasen der Projektumsetzung. Officeatwork Technologie Partner hingegen sind Software-Hersteller, welche Software Standard-Produkte entwickeln und in diese Officeatwork-Anwendungen und -Technologien integrieren

Unser weltweiter, kompetenter und gut vernetzter Partnerchannel ist neben einer zufriedenen Kundenbasis ein wichtiger Pfeiler unseres langjährigen Erfolges.

ICTkommunikation: Mit Ihnen, Martin Seifert, ist erstmals ein Schweizer Vertreter in das exklusive europäische EMEA ISV Executive Board von Microsoft berufen worden. Dieses Executive Board hat ja die Funktion, den Kontakt und Austausch zwischen den Spitzenkadern von Microsoft und führenden ISV-Partnern (Independent Software Vendors) aus der EMEA-Region (Europa, Middle East und Afrika) zu fördern. Was bedeutet Ihnen diese Nomination persönlich und was können Sie selber in dieses Gremium einbringen?

Martin Seifert: Für mich ist die Berufung ins Executive Board von Microsoft die Bestätigung, dass unsere innovativen Lösungen im Enterprise-Umfeld heute bei Microsoft über die Landesgrenzen hinaus einen hohen Stellenwert haben. Es ist auch eine Bestätigung unserer harten Arbeit. Ich sehe es als meine Verpflichtung, das "Sprachrohr" unserer gemeinsamen Kunden zu sein und deren Anforderungen und Wünsche an aktuelle und zukünftige Produkte und Lösungen aus dem Hause Microsoft zu vertreten.

ICTkommunikation: Das neue Kalenderjahr ist gerade erst angelaufen, und die ökonomische Grosswetterlage ist im Moment sehr instabil. Ukraine-Krise, Griechenland, IS-Kämpfe, Ölpreisverfall, die Loslösung des Schweizer Franken von der Euro-Bindung sind nur einige Faktoren, die auf die Konjunktur drücken. Haben solche Entwicklungen auch Einfluss auf die Geschäftsfelder von Officeatwork? Blicken Sie dennoch mit Optimismus nach vorne? Was erwarten Sie sich für Officeatwork wirtschaftlich im weiteren Fortgang des Jahres?

Martin Seifert: Als weltweit tätiges Unternehmen ist natürlich auch für uns der starke Franken ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Thema. Darum arbeiten wir mit Hochdruck daran, unser Partnernetzwerk international weiter auszubauen, damit komplexe EDC-Projekte durch diese zertifizierten Partner selbständig vor Ort abgewickelt werden können.

Officeatwork ist für das laufende Jahr dennoch äusserst optimistisch. Wir konnten unser Entwicklungs- aber auch unser Sales-Team weiter verstärken und verfügen heute über eine grosse Palette an innovativen und durchgängigen Lösungen für die unternehmensweite Dokumentenerzeugung, sowohl on premise als auch in der Cloud. Die Anzahl der von unseren Partnern gemeldeten EDC-Projekte liegt über dem Vorjahreswerten. Wie ich bereits zu Beginn unseres Gesprächs erwähnte, haben verschiedene Unternehmen, Branchen und Verwaltungen Nachholbedarf im Bereich der Office-Suite Migration und der damit verbundenen Einführung neuer durchgängiger EDC-Lösungen – da sehen wir unsere Chance im laufenden Jahr und daran arbeiten wir jeden Tag.

ZUR PERSON
Leistungssport oder Beruf? Für Martin Seifert war klar: Beides! Parallel zu seiner betriebswirtschaftlichen Ausbildung war er im In- und Ausland als Spitzensportler erfolgreich und errang über 20 Squash-Schweizermeister-Titel und viele internationale Auszeichnungen. Schon als Jugendlicher war er IT-begeistert und nach Abschluss einer gelungenen Sportlerkarriere, startete er als Softwareentwickler durch und war später als IT-Architekt und Consultant für internationale Firmen weltweit tätig. 1990 stieg er als CEO und CTO in die Firma LIB Consultant ein, die seit 2009 als Officeatwork auftritt. Mit einer klaren Ausrichtung auf den Bereich Office-Automation und späteren Fokussierung auf "Enterprise Document Creation" gelang es ihm, Officeatwork als Marke und Marktführer zu positionieren. Ende 2012 durfte er von Microsoft den "Partner of the Year" Award in der Kategorie "Business Productivity" entgegennehmen. Im vergangenen Jahr kam der begehrte "Microsoft Technology Innovation Award" dazu.

ZUR FIRMA:
Officeatwork mit Schweizer Sitz in Zug ist laut Eigendefinition Marktführer im Bereich Enterprise Document Creation. Aufbauend auf der Microsoft Office Suite, ist Officeatwork prädestiniert zur standardisierten und zentralen Erstellung, Kontrolle und Pflege von unternehmensweiten Vorlagen und Inhalten. Die Mehrfachnutzung von gemeinsamen Vorlagen und Bausteinen aus einer Vielzahl von Behörden- und Business-Anwendungen (z.B. SAP, Abacus, Microsoft Dynamics und Sharepoint) soll den Nutzen der einzelnen Tools erhöhen und die Mehrfachpflege reduzieren. Zudem werden doppelte Eingaben eliminiert und die effiziente Verwaltung von Vorlagen und Inhalten gewährleistet. Officeatwork ist Microsoft Partner of the Year in der Kategorie "Business Productivity" und Preisträger des "Microsoft Technology Innovation Awards".

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Martin Seifert, CEO der Zuger EDC-Spezialistin Officeatwork (Bild: Officeatwork)