Der Einsatz einer Tracking-App wie "Stopp Corona" des Österreichischen Roten Kreuzes im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wird heiß diskutiert. Eine repräsentative Umfrage des Österreichischen Marktforschungsinstituts Gallup zeigt eine Mehrheit im Land für die Freiwilligkeit der Verwendung einer Corona-App, eine verpflichtende Einführung, wie mehrfach von der Politik ventiliert, wird abgelehnt.

Drei Viertel (77 Prozent) können sich zwar die Anwendung einer solchen App auf freiwilliger Basis vorstellen. Eine verpflichtende Einführung wird jedoch eindeutig abgelehnt (72 Prozent) und nur von einer Minderheit (21 Prozent) als akzeptabel angesehen. Grund für die Ablehnung ist, dass zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) eine über die Corona-Krise hinausgehende Zunahme der Überwachung und damit verbundene Einschränkung der bürgerlichen Freiheitsrechte befürchten.

An dieser Haltung würde auch die Gewährung von Vorteilen für App-Nutzer nichts ändern. 55 Prozent der Befragten sähen es nicht als Motivation an, beispielsweise früher als andere wieder unbeschränkt einkaufen gehen zu dürfen. 58 Prozent der Befragten - bei den unter 40-jährigen sogar über 70 Prozent - sprechen sich in diesem Zusammenhang gegen die Verfolgung ihrer persönlichen Bewegungsdaten über eine Handy-Daten App oder einen Schlüsselanhänger aus.

"Das Handy ist zum wichtigsten Gerät unseres Alltags geworden und neunzig Prozent der Smartphone - Besitzer nützen Apps. Dass eine gewisse Skepsis gegenüber jeder neuen App vorhanden ist, ist verständlich. Im Gegensatz zu asiatischen Ländern ist allerdings die App des Roten Kreuzes in Österreich nicht dafür geeignet, die Bewegungen einzelner Personen zu verfolgen. Mit sachlichen, nachvollziehbaren Argumenten in einem unaufgeregten gesellschaftlichen Diskurs wird die Bevölkerung daher für den Einsatz dieser Methode zu gewinnen sein," so Gallup International-Geschäftsführer Michael Nitsche.