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Die Landschaft der Container-Plattformen und von Kubernetes werden im Laufe des neuen Jahres signifikante Veränderungen erfahren, die sowohl die wachsende Nachfrage als auch die sich abzeichnenden Herausforderungen widerspiegeln. Zu rechnen ist mit einem deutlichen Anstieg der weltweiten Nachfrage bei Container-Plattformen. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in diesem Bereich ist jedoch aufgrund der schleppenden Digitalisierung, des Fachkräftemangels und der unzureichenden Ausbildung für diese Technologie bedroht.

Gastbeitrag von Sebastian Scheel, CEO und Co-Gründer von Kubermatic

Im Bereich von Containern und Kubernetes stellt sich derzeit die zentrale Frage nach dem Zusammenspiel zwischen den rasanten Fortschritten bei Artificial Intelligence (AI) und der Container-Technologie. Unternehmen suchen dabei mit zunehmender Intensität nach Container-Plattformen, um ihre AI-Modelle praktisch umsetzen zu können. Gleichzeitig stellt sich immer die Notwendigkeit, AI zur Rationalisierung von Plattformen und zur Bewältigung sich wiederholender Aufgaben einzusetzen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass gerade AI tiefgreifende Fachkenntnisse erfordert und daher eher ein Arbeitsfeld für erfahrene Fachleute als für Neulinge auf diesem Gebiet ist.

Die NIS2-Richtlinie und die Sicherheit bei Containern

Die anstehende NIS2-Richtlinie für die Europäische Union, die im Oktober 2024 in Kraft tritt, wird die Sicherheit bei Containern beeinflussen und entsprechende Plattformen mehr ins Rampenlicht rücken. Und ältere IT-Systeme werden Schwierigkeiten bekommen, sich an die Entwicklung von "Cloud Native" anzupassen. Die Technologie von Cloud-Native bietet zwar von Natur aus mehr Ausfallsicherheit, stellt die Unternehmen bei der Umsetzung aber auch vor neue Herausforderungen.

Angesichts der allgemeinen, eher unsicheren wirtschaftlichen Aussichten stellt sich die Frage, ob sich dies auch auf die Entwicklung neuer Projekte im Container-Umfeld auswirken wird. Die zu beobachtende Stagnation bei Digitalisierungsprojekten und die generelle Zurückhaltung bei der Einführung neuer Technologien könnten die Kluft zwischen lokalen und internationalen Konkurrenten eher noch vergrössern. Die Bewältigung solcher Divergenzen sollte ein Schwerpunkt für die Unternehmen sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Wettbewerb dort eventuell besondere Wachstumschancen besitzt.

Fachkräftemangel und Bildungsschwerpunkte

Die Unternehmen kämpfen derzeit auch mit einem anhaltenden Mangel an Container-Experten, der zum Teil auf die Vernachlässigung der Container-bezogenen Ausbildung an Universitäten und sonstigen Bildungseinrichtungen zurückzuführen ist. Die damit zusammenhängende Abhängigkeit, Wissen von auswärts in die Unternehmen zu importieren, führt zu Projektverzögerungen und beeinträchtigt die Wettbewerbsposition.

Zukunftsaussichten für Container und Kubernetes

Die Technologien im Umfeld von Containern und Kubernetes werden auch im Jahr 2024 auf der Agenda vieler Unternehmen eine besondere Stellung einnehmen. Der Schwerpunkt wird sich jedoch zunehmend auf Aspekte der Sicherheit und der allgemeinen Stabilisierung dieser Technologien verlagern.

Fazit

Die allgemeine Landschaft der Container-Technologie im Jahr 2024 präsentiert sich sowohl vielversprechend, aber auch von besonderen Herausforderungen geprägt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen vor allem den Fachkräftemangel beheben, der Ausbildung mehr Priorität einräumen und technologische Fortschritte in die Praxis umsetzen. Es ist dabei von entscheidender Bedeutung, die Ziele der digitalen Transformation praktisch zu unterstützen und den Fortschritt der IT-Organisation auf dem Weg zu Cloud Native genau abzuwägen.

Hierbei sollten besonders die folgenden Fragestellungen beachtet werden:
- Gibt es bereits eine solide Strategie, Roadmap und Architektur für Cloud Native?
- Wird eine Kultur der Transformation innerhalb des eigenen IT-Teams unterstützt, die einen grundsätzlichen Wandel bei Fähigkeiten, Denkweisen und Prozessen herbeiführen kann?
- Verfügt das IT-Team bereits über die notwendigen technischen Fähigkeiten bei Kubernetes und anderen Cloud Native Tools?
- Gibt es auf diesem Weg bereits besondere Herausforderungen zu verzeichnen?

Sebastion Scheel, Gründer und CEO von Kubermatic (Bild: zVg)
Sebastion Scheel, Gründer und CEO von Kubermatic (Bild: zVg)