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Einer Forrester-Studie zufolge bremst eine mangelnde Vernetzung der IT-Abteilungen mit den für die Kundenansprache zuständigen Geschäftsbereichen die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens aus. In der von Colt beauftragten Untersuchung gab nur jeder dritte der Schweizer CIOs an, dass sie regelmässig oder häufig mit dem Marketing (28 Prozent) oder dem Vertrieb (32 Prozent) zusammenarbeiten.

Dies, obwohl diese Abteilungen vermehrt selbst IT-Dienstleistungen und Infrastrukturen einkaufen. Mit der Finanzabteilung hingegen arbeiten 92 Prozent der Schweizer CIOs regelmässig zusammen. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Effizienz, dem wachsenden Bedarf an Echtzeit-Daten und der Konsumerisierung der IT erwarten Unternehmen von den IT-Abteilungen jedoch zunehmend, dass sie einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Firma leisten.

Für die Studie wurden europaweit 400 CIOs zu ihrer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen befragt. Dabei gaben 57 Prozent aller Teilnehmer an, dass sie nur selten oder manchmal mit dem Marketing zusammenarbeiten. Besonders häufig kam diese Aussage von CIOs in der Schweiz (72 Prozent), Belgien (70 Prozent) und Grossbritannien (68 Prozent), wogegen zumindest in Deutschland jeder zweite CIO regelmässig mit den Kollegen aus der Marketingabteilung spricht (52 Prozent). Andererseits sehen mehr als die Hälfte (56 Prozent) die Notwendigkeit, ein besseres Verständnis für andere Unternehmensbereiche zu entwickeln.

Daten und neue Technologien spielen im Unternehmensalltag eine immer grössere Rolle. Vermehrt beschaffen daher Marketing und Vertrieb ihre IT-Lösungen selbst. Die direkte Kommunikation mit der IT-Abteilung nimmt so noch weiter ab. Wie die Studie zeigt, sehen über 60 Prozent der CIOs diese sogenannte Schatten-IT als Bedrohung. Am häufigsten findet man diese Befürchtung unter CIOs in der Schweiz 56 Prozent, in Deutschland sind es zwei Drittel aller CIOs (66 Prozent). Besorgniserregend ist dies vor allem, da noch immer die Hälfte der CIOs der Meinung ist, dass das Management nicht genügend Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen der IT und ihres Beitrages zum Unternehmenserfolg aufbringt.

Die Analysten von Forrester bestätigen: “Der Bedarf an Informationen zu Kundenverhalten, Aktivitäten der Wettbewerber und Verkaufsergebnissen - idealerweise in Echtzeit - wächst stetig. Da die Anforderungen und das Budget für IT-Projekte immer häufiger aus den Geschäftsbereichen selbst kommen, müssen diese ein Verständnis für IT-Lösungen und deren Kosten-Nutzen-Aspekten entwickeln. Je kürzer die Abstimmungswege hierfür sind, desto geringer die Gefahr, dass am Ende die Kundenbeziehungen darunter leiden.”

Weitere Ergebnisse der Studie:
- Die grösste Herausforderung sehen 74 Prozent in der mangelnden strategischen und finanziellen Unterstützung vom Management bei der Modernisierung der Infrastruktur. Auch in der Schweiz sind zwei Drittel der CIOs dieser Meinung (68 Prozent).
- Annähernd 70 Prozent der europäischen CIOs fürchten um ihre Rolle, wenn sich die Verantwortung für die IT in die Geschäftsbereiche verlagert.
- CIOs gehen vermehrt unbürokratischere Wege, um dem Unternehmen bei der Zusammenarbeit entgegenzukommen.
- Bei der Auswahl von IT Service Providern ist CIOs ein verbesserter Kundenservice (80 Prozent) und die Berücksichtigung der Wünsche der Geschäftsbereiche (74 Prozent) wichtiger als die Kostenkontrolle.

Zur Studie:
Die Studie wurde von Forrester im Auftrag von Colt, VMware und Cisco durchgeführt. Sie basiert auf einer im Oktober und November 2012 durchgeführten Onlineumfrage, an der europaweit 400 CIOs teilnahmen. Ergänzt wurde die Umfrage durch 15 Tiefeninterviews mit europäischen CIOs, COOs und CFOs, die zwischen Oktober und Dezember 2012 geführt wurden.