Die grössten Social Media Plattformen versagen beim Löschen antisemitischer Beiträge (Bild: Pixabay)

Die fünf grössten Social-Media-Plattformen scheitern an der Aufgabe, antisemitische Beiträge zu löschen. Durchschnittlich 84 Prozent der gemeldeten antisemitischen Beiträge würden online bleiben. Das ergab eine Studie des Center for Countering Digital Hate (CCDH), in der das Vorgehen von Facebook, Twitter, Instagram, Youtube und Tiktok untersucht wurde.

Facebook schnitt demnach am schlechtesten ab, reagierte das Unternehmen doch bei 89 Prozent aller Beiträge nicht – obwohl das Unternehmen immer wieder betonte, strikter gegen Antisemitismus vorgehen zu wollen. Wirklich besser schnitt die Konkurrenz allerdings auch nicht ab.

Das CCDH meldete im Mai insgesamt 714 antisemitische Postings an die Plattformbetreiber, die gemeinsam 7,3 Millionen Mal gesehen wurden. Instagram reagierte bei 277 beobachteten Beiträgen 52-mal. Bei Tiktok kam es bei 119 Beiträgen zu 22 Löschungen. Twitter handelte bei 137 Postings 15-mal, während es bei Youtube 52 zu elf steht. Facebook reagierte auf nur 14 von 129 Beiträge.

Eine Reaktion blieb bei allen Formen des Antisemitismus aus, sowohl bei Verschwörungstheorien (die zu 89 Prozent online blieben) als auch bei extremistischen Postings, in denen der Holocaust geleugnet wird (80 Prozent ohne Reaktion) oder neonazistische Inhalte verbreitet werden. Letztere blieben in 70 Prozent der Fälle online. Doch nicht nur das, Instagram, Tiktok und Twitter erlaubten laut den Forschern mehrere antisemitische Hashtags, die im Laufe des Untersuchungszeitraums mehr als 3,3 Millionen Aufrufe erzielten.