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Das US-amerikanische Videoabo-Portal Netflix mischt weltweit den Fernsehmarkt auf und drängt auch in die Schweiz. Die hiesige Kabelnetzbetreiberin UPC Cablecom will dem nicht tatenlos zusehen und lancierte mit "Myprime" einen eigenen Videoabo-Dienst. Der Service sei ähnlich wie jener von Netflix, bestätigte Cablecom-Chef Eric Tveter gegenüber den Medien.

Über Streaming-Plattformen wie "Myprime" oder Netflix können Kunden auf eine jederzeit verfügbare, grosse Auswahl von Filmen, Serien und Sendungen zugreifen. Man muss nicht auf die nächste Folge einer Serie warten, ausserdem gibt es keine Werbeunterbrechungen. Netflix kündigte seinen Markteintritt in der Schweiz für Mitte September an. Cablecom ist mit ihrer Offensive den Amerikanern nun zuvorgekommen.

Das "Myprime"-Abo von Cablecom kostet 9.95 Franken pro Monat. 50.000 Cablecom- Kunden, jene mit einem Kombiangebot, können den neuen Dienst jedoch seit Mittwoch ohne Zusatzkosten nutzen. In deren Abo ist das neue Produkt mit einbegriffen. Wie viel das Netflix-Angebot in der Schweiz kosten wird, ist noch nicht bekannt. In den USA gibt es ein Monatsabo, mit dem man uneingeschränkt Serien und Filme schauen kann, ab 7.99 Dollar (rund 7.35 Franken).

Über "MyPrime" können derzeit 2000 Serien, Sendungen oder Filme abgerufen werden. Bis Ende Jahr soll das Angebot auf 10'000 Titel ausgebaut werden. Ähnlich Netflix hat auch Cablecom mit "Fässler-Kunz" eine eigene Sitecom in Auftrag gegeben. Sie handelt von einem Schweizer Ehepaar, das kurz vor der Pensionierung steht. Die Hauptrollen spielen Esther Gemsch und Patrick Frey. Alle Episoden sollen ab Anfang Dezember gleichzeitig verfügbar sein.

Der Wettbewerb unter den Anbietern dürfte sich künftig weiter verschärfen. Denn auch die Swisscom, die mit ihrer Tochter Teleclub Marktführerin bei den Filmen auf Abruf (sog. Video on Demand) ist, zeigt sich bereit für den Konkurrenzkampf. An der Internationalen Funkausstellung (IFA), die derzeit in Berlin stattfindet, wurde Streaming - also das Abspielen von Filmen oder Musik aus dem Internet, ohne diese herunterzuladen - als der Trend schlechthin bezeichnet.