Schweizer Kantonswappen (Bild:iStock)

Nach Ansicht von Georges-Simon Ulrich, dem Direktor des schweizerischen Bundesamtes für Statistik (BFS), sollte die BFS-Panne bei den eidgenössischen Wahlen die Kantone dazu animieren, ihre Daten zu harmonisieren. Wie er in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) betonte, sei es das Ziel des BFS, dass bis 2027 alle Kantone einheitliche Formate für Wahlen verwenden. Damit folgt das BFS den Empfehlungen einer Administrativuntersuchung, die das Innendepartement aufgrund der Panne durchgeführt hatte.

Mit gemeinsamen Standards komme die Schweiz bei der Digitalisierung schneller voran, betont der BFS-Direktor im NZZ-Gespräch. So wachse die Einsicht beim Bund, dass es erst harmonisierte Daten benötige, um weitgehend von der Digitalisierung zu profitieren.

Bis dato sind die helvetischen Kantone nicht an spezifische Datenstandards gebunden. Bei den Wahlen vom 22. Oktober setzten die 26 Kantone nicht weniger als 13 verschiedene Datenstandards ein. Für jeden musste das BFS ein eigenes Import- oder Einleseskript entwickeln. Aufgrund eines Programmierfehlers sind in der Folge Stimmen mehrfach gezählt und Parteistärken falsch berechnet worden, wie aus der Untersuchung hervorging. Allerdings habe der Fehler keine Auswirkung auf die Sitzverteilung im Parlament gehabt, so Ulrich. Die Fehlerkultur beim BFS sei schon immer gut gewesen, erläutert Ulrich weiters. Neu sei jedoch, dass die Bevölkerung ein besseres Verständnis für den komplexen Umgang mit Daten habe.