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Das Minilabor "Philae" hat seine Arbeit auf dem Kometen "Tschuri" vorerst eingestellt. "Signalverlust, keine weitere Kommunikation mehr", liess die europäische Weltraumagentur (ESA) in einer Twitter-Botschaft verlauten. Nach einer letzten Datenübermittlung sei der Roboter wegen seiner geringen Batterieladung nun im Ruhemodus.

Die Chancen, dass die Verbindung zu „Philae“ nochmals aufgenommen werden kann, schätzen die Wissenschaftler als gering ein. Das kühlschrankgrosse Minilabor hatte noch in der vergangenen Nacht trotz geringer Batteriereserven erneut Signale zur Erde gefunkt. Es gibt jeden Tag zwei Zeitfenster, in denen über die Kometensonde „Rosetta“ ein Kontakt mit „Philae“ möglich ist. Zuletzt war das am Freitag ab etwa 22.30 Uhr der Fall. Bevor der Roboter schliesslich in den Schlafmodus überging, übermittelte er nach ESA-Angaben noch alle wissenschaftlichen Daten zu einem Bohrversuch. Die Wissenschaftler hatten befürchtet, dass die Batterieladung des Roboters nicht mehr ausreichen würde, um die Ergebnisse des Versuchs zu senden. Die Bohrung der Roboters soll eine Analyse des Kometengesteins ermöglichen.

Ein neues Zeitfenster öffnet sich den Angaben zufolge heute, Samstag, um 11.00 Uhr (MEZ). „Philae“-Landemanager Stephan Ulamec rechnet aber nicht damit, dass dann eine erneute Kontaktaufnahme gelingt. Die Wahrscheinlichkeit sei „sehr, sehr gering“. Die Batterie sei zwar nicht komplett leer, aber die Energie reiche wohl nicht aus, um den zentralen Computer hochzufahren. Dennoch sei die Mission ein „voller Erfolg“, betonte Ulamec.

„Philae“ war am Mittwochnachmittag auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenk, kurz „Tschuri“, gelandet. Die Batterie war für eine Energielieferung von etwa 60 Stunden programmiert, danach sollten Solarbatterien einspringen. In seiner aktuellen Position bekommt „Philae“ jedoch wesentlich weniger Sonnenlicht ab als geplant - und entsprechend weniger Energie liefern auch die Sonnensegel. Der Roboter könnte aber wieder erwachen, wenn sich der Komet der Sonne nähert - was im kommenden August geschehen soll. Irgendwann droht der Sonde jedoch der Hitzetod.