Bahnübergänge sollen sicherer werden (Symbolbild: Pixabay/Blende12)

Die Baselland Transport (BLT) in Münchenstein setzt auf Nokias Scene Analytics-Lösung, um die Sicherheit an Bahnübergängen zu verbessern. Für die Echtzeitüberwachung und -analyse nutzt das auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende System gemäss Mitteilung Computer-Vision- und Machine-Learning-Technologien. Es handle sich dabei um den ersten Einsatz dieser Art in Europa, heisst es.

Durch die Integration von Scene Analytics könne BLT maschinelle Lernalgorithmen auf der Grundlage von Daten nutzen, die Überwachungskameras vor Ort generieren, um kontinuierlich zu lernen, was "normal" oder anormal, also potenziell gefährlich, sei. Die Plattform melde nicht nur Anomalien in Echtzeit an die Bahnsicherheit, sondern erkenne auch die Art des Objekts, was ein vollständigeres Bild der jeweiligen Situation ergebe, betont Nokia, das dabei mit Schweizer Electronics zusammenarbeitet. Videoclips, Bilder und zugehörige Daten von entsprechenden Ereignissen werden demnach gespeichert und sollen eine forensische Analyse nach einem Vorfall ermöglichen.

Der Einsatz von Scene Analytics an Bahnübergängen verbessere aber nicht nur die Sicherheit und Reaktionszeit. Auch die betriebliche Effizienz werde erhöht, da Ausfallzeiten und Verspätungen minimiert würden. Maschinelles Lernen reduziere den Zeitaufwand, den das Bahnpersonal aufbringen müsse, um das System manuell zu aktualisieren. Die Lösung könne mit vielen in der Branche verwendeten Kamerasystemen zusammenarbeiten, was die Gesamtbetriebskosten senke und die Rentabilität der Investition erhöhe.

Michael Theiler, Leiter Instandhaltung Elektrische Anlagenbei der BLT, kommentiert: "Bahnübergänge sind bekanntermassen Bereiche, in denen es schwierig ist, die Sicherheit von Fahrgästen, Fussgängern, Zugführer und Autofahrern zu gewährleisten. Dieses Projekt mit Nokia ist ein Schritt hin zum Einsatz von Analytik als zusätzlichem Sicherheitsmechanismus in gefährlichen Bereichen. Nokia Scene Analytics fungiert als intelligente ‚Augen‘, die in Echtzeit wichtige Informationen liefern und dadurch Vorfälle verhindern oder deren Auswirkungen abmildern können."

Roland Liem, Head of Product Unit Railroad Safety bei Schweizer Electronics, meint: "Wir haben in diesem Projekt mit Nokia und BLT Schrankenanlagen und Scene Analytics mit einer einfachen Schnittstelle kombiniert, die Interaktion zwischen Schrankenanlagen und Alarmen automatisiert und konnten so die Sicherheit erhöhen. Bahnbetreiber können so in Echtzeit auf gefährliche Situationen an Bahnübergängen reagieren und beispielsweise die Schranken schliessen."

Karsten Oberle, Head of Rail bei Nokia: "Dieses Projekt mit Schweizer Electronics und BLT ist das erste seiner Art in Europa und hat es uns ermöglicht, viele der Sicherheitsprobleme an Bahnübergängen zu adressieren, die auf der Prioritätenliste der Bahnbetreiber ganz oben stehen."