Bild: Ars Electronica

Das Ars Electronica Center in Linz präsentiert sich seit gestern Abend mit "Compass – Navigating the Future" ganz neu und macht seinem Ruf als Museum der Zukunft alle Ehre. Das Parterre und die beiden Untergeschosse sind ganz der Künstlichen Intelligenz (KI) gewidmet. "Maschinen und den Menschen verstehen lernen" kann man als Klammer nehmen, um die verschiedenen, sehr sehenswerten Teile zusammenzufassen.

Im Erdgeschoss verdeutlichen sieben Tafeln, wie gut KI bereits Texte verfassen kann, wenn sie einen Eingangssatz von Menschen geliefert bekommt. Die Software habe sich aus acht Millionen Webseiten selbst trainiert, 1,5 Milliarden Parameter herausgefunden, mit denen sie in der Lage ist, Texte zu schreiben, allerdings auch – aufgrund einer falschen Ausgangsfeststellung – für eine unrichtige Sache argumentieren kann.

In verschiedenen Bereichen wird gezeigt, wie "das beste neuronale Netzwerk, das es gibt", also der Mensch, funktioniert und welche Mechanismen eine Maschine braucht, um das aufzunehmen. Man kann einer KI quasi beim Denken – eigentlich Rechnen – zusehen, wie sie einen Alltagsgegenstand benennt, der ihr vorgelegt wird. Erstaunlich: Je weniger wir auf dem Bild erkennen, desto sicherer ist sich die Maschine, was sie vor sich hat.

Das Machine Learning Studio, in dem selbstfahrende Autos einen Parcours bewältigen und man den Deck-Trainern bei Reparaturen zusehen kann, Bilder von Fake Faces, die aus Gesichtern aller Besucher entstehen, und doch nicht real sind, Industrieroboter, die grazil mit Marionetten spielen, unverwechselbare Bilder der Erde – und eines Planeten, den es nicht gibt, der aus Aufnahmen von Erde, Mond und Mars konstruiert wurde – in all dem zeigt die Ausstellung, was KI (sein) kann.

Das Eröffnungsprogramm dauert bis 21. Juli, am Donnerstag ist ein Tag der Offenen Tür, jedes der folgenden Wochenenden steht unter einem Motto, wie "KI – die Revolution hinter dem Hype".