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Nutzern von illegalen Download-Portalen könnte es in den USA schon bald an den Kragen gehen. Jill Lesser, Projektleiterin des Copyright Alert System (CAS), kündigt in einem Blogeintrag an, dass das System in den kommenden Wochen starten soll.

Mit dem neuen Warnsystem werden Nutzer bei Verstössen gegen Urheberrechte abgemahnt. Besonders hartnäckigen Internetpiraten soll der Internetzugang erheblich gedrosselt werden. Im schlimmsten Fall sollen sogar Strafen von bis zu 150.000 Dollar ausgesprochen werden. "Im vergangenen Jahr haben wir hart an einem Punktesystem gearbeitet, das wir in Kooperation mit Internetprovidern und den Inhalte-Produzenten umsetzen werden. Wir haben viel Zeit investiert, um sicherzustellen, dass sich das System nahtlos in den Alltag der Internet-Nutzer eingliedert und es präzise funktioniert", schreibt Lesser.

Für die Überwachung der illegalen Aktivitäten der amerikanischen Internet-Nutzer wird das Analysesystem Markmonitor des Medienkonzerns Thompson Reuters zum Einsatz kommen. Die Beobachtung sollen, neben der automatisierten Software, auch ausgebildete Fachkräfte übernehmen, die Strafpunkte vergeben und über strafrechtliche Massnahmen entscheiden werden.

Lesser zufolge werden in den kommenden zwei Monaten alle teilnehmenden Internetprovider das CAS-System implementieren. "Pädagogische Verwarnungen sind der erste Schritt, darauf folgen Aufforderungen mit dem Download von illegalen Daten aufzuhören und in letzter Instanz folgen strafrechtliche Massnahmen." Dabei soll aber nicht die Strafe im Vordergrund stehen, sondern "die Aufklärung über bestehende Copyright-Gesetze". Als Vorbild für das Programm wird immer wieder das französische Warnhinweismodell Hadopi genannt. Das Warnsystem in Frankreich ist sehr streng, da hier bereits nach dem dritten Verstoss das Internet gesperrt wird. Auch in England denkt man über die Einführung eines Systems nach französischem Vorbild nach.

"Die Sperre von Internetzugängen ist nicht vorgesehen. Unser Programm beeinflusst die rechtliche Struktur in keiner Weise", schreibt Lesser. Sie hofft, dass betroffene Nutzer Einsicht zeigen und die Maßnahmen verstehen werden. Sie geht auch nicht von einer Strafwelle aus: "Wenn wir uns nicht irren, werden die meisten Nutzer niemals mehr als vier Punkte bekommen. Anstatt den Menschen auf die Finger zu schlagen, wollen wir mit ihnen kooperieren."