Börsengang der Ant Group geplatzt (Logobild: Ant Financial)

Nur zwei Tage vor dem geplanten Börsengang des Alibaba-Ablegers Ant Group hat der Schanghaier Aktienmarkt das Debüt platzen lassen. Der grosse Finanzdienstleiter, der den populären mobilen Bezahldienst Alipay in China betreibt, plante am Donnerstag einen parallelen Börsengang in Schanghai und Hongkong, der nach Erwartungen von Anlegern der grösste aller Zeiten hätte werden können.

Die Führungsgremien der Schanghaier Börse teilten am Dienstagabend Ortszeit mit, dass der Börsengang ausgesetzt worden sei. Der überraschende Schritt wurde damit begründet, dass sich das "aufsichtsrechtliche Umfeld" bedeutend geändert habe. Das könnte dazu führen, dass Ant Group die Bedingungen für den Börsengang und die Offenlegungspflichten nicht erfüllen könnte.

Am Vortag waren der Gründer der weltgrössten Onlinehandelsplattform Alibaba, Jack Ma, und andere Führungskräfte des Unternehmens von Chinas Aufsichtsbehörden vorgeladen worden. Der ungewöhnliche Schritt folgte auf scharfe Kritik von Ma, der in einer Rede lokalen und globalen Regulierungsbehörden vorgeworfen hatte, Innovation zu bremsen sowie neuen Entwicklungen nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken.