Auch wenn "Anonymous" eigentlich nur als ein Label gedacht ist, unter dem sich unterschiedlichste HackerInnen zu Aktionen gegen Unternehmen und staatliche Organisation versammeln, so braucht es doch eine Art Sprachrohr, um mit der breiteren Öffentlichkeit in Kontakt zu treten. Neben einigen, eigenständigen Webseiten versucht man dabei auch die Vorteile von sozialen Netzwerken zu nutzen - dies aber mit wechselndem Erfolg, so werden der Gruppierung zugerechnete Accounts gerne mal von den Betreibern gelöscht.

Genau dieses scheint nun auch beim noch recht jungen Google+ passiert zu sein: Neben dem offiziellen Zugang von Anon News sollen auch andere Accounts von Anonymous-Mitgliedern gesperrt worden zu sein, wie man bei Anonymous beklagt. Dies zeitigt nun gleich mehrere Konsequenzen: Einerseits kündigt man Angriffe auf Google+ an, andererseits will man sich künftig aber auch unabhängig vom Goodwill diverser Plattformanbieter machen.

Wie es in einer kurzen Mitteilung heißt, soll mit anonplus ein eigenständiges soziales Netzwerk von Anonymous etabliert werden, dies mit dem Fokus auf Zensurfreiheit und Privatsphäre. Weitere Details will man derzeit noch nicht verraten, was angesichts dessen, dass offenbar gerade erst einmal die Entscheidung für die Entwicklung gefallen ist, nicht weiter verblüffen kann. Hinter dem Projekt steht eigentlich "Presstorm", ein Zusammenschluss von mit Anonymous sympathisierenden JournalistInnen und BloggerInnen.

Ob aus dem Netzwerk jenseits der jetzigen Ankündigung dann auch wirklich etwas wird, bleibt freilich abzuwarten. Immerhin ist es nicht gar so einfach ein funktionstüchtiges soziales Netzwerk aufzuziehen, wie auch andere ambitionierte Projekte wie etwa Diaspora schon erfahren mussten.