VW kooperit mit Amazon (Logo: VW)

Amazon und Volkswagen (VW) haben eine Entwicklungskooperation unterzeichnet, um gemeinsam eine "Industrie-Cloud" aufzubauen. In dieser "Wolke" sollen künftig die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus weltweit allen 122 Fabriken des VW-Konzerns zusammengeführt werden, teilen die beiden Partner mit.

Darüber hinaus sollen auch die mehr als 1'500 Lieferanten und Partnerfirmen von VW mit über 30'000 Standorten langfristig in die "Industire-Cloud" integriert werden. Und VW will die Plattform desweiteren für andere Automobilhersteller zugänglich machen. So entstehe eine stetig wachsende, weltweite industrielle Plattform, lässst VW wissen. Hinter allem steht der Druck, binnen weniger Jahre Elektroautos massenhaft zu günstigen Preisen auf den Markt zu bringen, um die schärferen Vorgaben zur Senkung des Klimagifts Kohlendioxid zu erfüllen.

VW erhalte mit der Cloud eine Komplettsicht auf die Abläufe und könne so Gründe für Verzögerungen in der Produktion früh aufspüren. Zudem könnten Prozessverbesserungen auf alle Werke übertragen werden. Die Wolfsburger Zentrale erhalte damit vollständige Transparenz über die gesamte Lieferkette. Bisher arbeiten die Werke in vielen Ländern mit unterschiedlichen Software-Systemen, die Transparenz kaum erlauben.

Volkswagen hat sich lange gegen eine Zusammenarbeit mit den Tech-Giganten aus den USA gewehrt. Martin Winterkorn, Vorgänger von Herbert Diess als VW-Chef, oder gar Ferdinand Piëch könne man sich als Partner von Amazon-Chef Jeff Bezos "wirklich schwer vorstellen", kommentiert Autoanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Diess dagegen veröffentlichte auf dem Internetportal Linkedin ein Selfie, das ihn zusammen mit Bezos zeigt. Das Sparpotenzial durch die Kooperation mit der Amazon-Tochter Web Services sei schwer einzuschätzen, sagt Pieper. Die Dimensionen könnten aber immens sein.