Mit Amazon Go in Seattle hat das autonome Einkaufen begonnen (Bild: Wikimedia/ Bruce Sounder/ CC)

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon hat sein Konzept vom kassenfreien Einkaufen erstmals in einem grösseren Supermarkt realisiert. Das neue Lebensmittelgeschäft in Seattle hat eine Fläche von gut 960 Quadratmetern. Damit ist etwa fünfmal so gross dimensioniert wie die bisherigen Geschäfte unter der Marke Amazon Go. Die Grösse sei inzwischen kein Problem mehr, betonte der zuständige Amazon-Manager Dilip Kumar gegenüber dem "Wall Street Journal". Es gebe keine Obergrenze mehr, so der Manager.

In den Amazon-Go-Geschäften können die Kunden Artikel aus dem Regal nehmen und das Geschäft verlassen, ohne an irgendeiner Kasse anzustehen. Kameras und andere Sensoren wie Waagen in den Regalböden registrieren, wer welche Waren mitgenommen hat. Die Preise der Produkte werden nachträglich per App abgebucht. In der jahrelangen Entwicklung der Technologie war es laut Medienberichten eine Herausforderung für Amazon, mit grösseren Kundenzahlen zu arbeiten. Die ersten Geschäfte waren auch eher klein und mit einem überschaubaren Warensortiment.

Inzwischen gibt es gut zwei Dutzend autonome Amazon-Geschäfte in den USA. Der neue grössere Supermarkt trägt den Namen "Amazon Go Grocery" und hat laut Kumar rund 5.000 Produkte im Angebot. Dort können Kunden auch erstmals unverpackte Ware wie Obst und Gemüse einzeln kaufen. Amazon kaufte auch die Biosupermarktkette Whole Foods, behielt dort aber das traditionelle Kassenkonzept bilang unverändert bei.