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Die Ostschweizer ERP-Entwicklerin Abacus Research mit Sitz in Wittenbach hat die Funktionalität ihrer gratis verfügbaren mobilen Spesen- und Leistungserfassung-App Abaclik massiv ausgebaut. Mit neuen Anwendungsmöglichkeiten wie etwa automatischer Zeiterfassung, mobilem Zugriff auf Personaldaten, Messaging-System und dem Datenaustausch mit der betriebswirtschaftlichen Abacus Software wird das Smartphone zur mobilen Informationsdrehscheibe zwischen Mitarbeitenden und dem Unternehmen.

Wie Abacus-CEO Claudio Hintermann im Rahmen einer Medienpräsentation im Zürcher Hotel Widder wissen liess, wird die automatische Arbeitszeiterfassung von der iBeacon- oder RFID-Technik unterstützt, welche dafür sorge, dass die App im Zusammenspiel mit einem Smartphone automatisch registriert, wann jemand seinen Arbeitsort betritt oder verlässt. Damit automatisiere man die Überprüfung und das Nachweisen gesetzlich vorgeschriebener Arbeits- und Pausenzeiten von Mitarbeitenden, so Hintermann. Zudem ist die App nun in der Lage, Bar- oder QR-Codes zu lesen. In der Baubranche etwa würden diese zur Erfassung der unterschiedlichen Arbeitsvorgänge genutzt, indem sie von den Mitarbeitenden jeweils ab Arbeitsblättern, die mit den diversen Bar-Codes für Aktivitäten wie das Arbeiten, das Fahren oder für Pausen versehen sind, vor Ort gescannt werden.

Eine weitere Neuerung von Abaclik betrifft den Employee-Self-Service (ESS). Die "Angestellten- Selbstbedienung" erlaubt den mobilen Zugriff auf die Personaldaten in der Abacus Business Software und deren Bewirtschaftung auf dem Smartphone. Auch betriebliche Genehmigungsprozesse werden dadurch vereinfacht. Mit Hilfe der Visumskontrolle etwa können Vorgesetzte direkt Spesen genehmigen oder Kreditorenrechnungen visieren. Über eine Messaging-Funktion lassen sich zudem Mitteilungen ohne Umwege direkt an Firmenangehörige spezifisch adressieren, sei es an die gesamte Belegschaft, an Teams oder an den einzelnen Mitarbeitenden.

Technische Highlights

Laut Marc Andre Theytaz, der bei Abacus Research für Mobile Solutions verantwortlich zeichnet, ist Abaclik im Unterschied zu möglichen Konkurrenzprodukten keine Web-App, sondern eine native App, die auch offline funktioniere. Und sie sei ohne Abacus-Lizenz verwendbar, kostenlos verfügbar, benötige keine Registrierung, könne für private und geschäftliche Zwecke verwendet werden, verlange kein Webportal und keine Schnittstelle, sondern ermögliche eine nahtlose Integration ins Abacus ERP. Der Benutzer entscheide selbst, mit wem er welche Daten teilen möchte. Mit der Abacus Business Software im Hintergrund sei eine bidirektionale Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer möglich. Zum Sammeln der Daten mit Barcode, iBeacon, RFID und Geofence verwendet Abaclik laut Theytaz mehrere aktuelle Technologien. Speziell ist dabei die automatische Standortermittlung. Zudem lassen sich gesammelte Daten strukturieren und mit der Abacus ERP-Software ohne Schnittstellen und ohne Webportal synchronisieren.

Fokus auf mobile Anwender

Auf die Frage, warum Abacus den mobilen Markt fördere, obwohl doch ERP-Anbieter als konservativ gelten würden, verwies CEO Hintermann darauf, dass der digitale Wandel zunehmend auch das Verhalten der ERP-Anwender verändere, seien doch die heutigen Smartphones bedeutend leistungsfähiger als die PCs der 80er oder 90er Jahre. Hintermann: „Die Geräte werden kleiner, dafür umso leistungsstärker. Fast jeder trägt heute ein solches Gerät mit sich und nutzt es täglich: 3,6 Millionen Schweizer checken täglich ihre Mails mit ihrem Smartphone. Ein Schweizer besitzt im Durchschnitt 40 Apps. Er hat für 9 Apps bezahlt, für so viele wie in keinem anderen Land. Immer mehr Personen werden von PCs zu mobilen Geräten wechseln, um Informationen einzugeben und abzurufen. Ihnen will Abacus Research als Herstellerin von Business Software Lösungen in Form von Apps zur Verfügung stellen, die sie individuell auf ihrem Smartphone nutzen und auch mit der Abacus Software verbinden können. Wir sehen dies als den einzig gangbaren Weg, um weiterhin führende Business Software-Lösungen im Schweizer Markt anzubieten.“

Drei Hauptziele

Wie Marketingchef und Abacus-Mitbegründer Thomas Koeberl in Zürich auf Nachfrage bekannt gab, sind beim Wittenbacher Softwarehaus derzeit zehn Programmierer mit der Entwicklung von Lösungen mit mobilen Technologien beschäftigt. Für die Geschäftsleitung gehörten die mobilen Lösungen zu den Top drei Zielen der nächsten zwei Jahre, betont Koeberl. Es dürfte somit erheblich mehr zeitlich wie finanziell in diesen Bereich investiert werden. Die anderen beiden Hauptziele seien die Verbesserung der Usability des klassischen Abacus-ERP sowie die Konsolidierung der bisherigen drei Finanzmodule in einem einzigen Modul.

Abaclik für Android und iOS ist im Apple App Store und Google Play Store gratis erhältlich. Die neue Version wird Ende Juni aufgeschaltet. Die Synchronisation der Daten mit Abacus kostet pro Anwender fünf Franken im Monat.
www.abaclick.ch

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Smartphone-App als Informationsdrehscheibe zwischen Mitarbeitern und Unternehmen (Bild: Abacus)
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Abacus-CEO Claudio Hintermann (Foto: Markus Zitt)